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Kapelle, Kirchzarten

Fridolinskapelle

In einigem Abstand vom Hofgebäude des Breitehofes, um das herum sich emsiges bäuerliches Arbeiten abspielt, steht in unmittelbarer Nähe zur Straße das Kapellengebäude. Es ist die Breitehofkapelle, eine Fridolinskapelle, die älteste Hofkapelle weit und breit. Sie wurde in den letzten Jahren liebevoll renoviert und ein Blumengarten angelegt.

Zweimal haben in den Nachkriegsjahren Lastwagen die Kapelle schwer beschädigt; längst vor dem zweiten Weltkrieg haben die Breitehofleute das wertvolle Inventar in ihr Haus gerettet.

Unter den ehemaligen Ausstellungsstücken informiert uns zunächst eine große Votivtafel, 135 auf 115 cm, Öl auf Holz gemalt, die den hl. Fridolin mit einem Totengerippe in einer Landschaft darstellt, die wie folgt beschrieben ist:

"IM DUSENDT UND SECSHUNDERDTJAR HATT DISE CAPELLEN FYR WAR / ULRIVH HECHT LOSSEN AUFF BAUEN ZUR EHR GOTTES UND UNSERER LIEBEN FRAUEN / UND DEM LIEBEN HEILIGEN SANKT FRÜTLEIN DER WELLE UNSERER FYRBITTEN SEIN!"

Also ist das Jahr 1600 das Geburtsjahr und der hl. Fridolin ~ FRÜTLEIN, ist neben der Gottesmutter der Schutzpatron dieser Kapelle. Ihm, dem vielverehrten Viehpatron ist sie geweiht, der meist als Mönch oder Abt mit einem Skelett abgebildet ist. Fridolin, dessen Gedenktag der 6.März ist und der das Patronat über den Schweizer Kanton Glams und die Hochrheinstadt Säckingen innehat, hat als Glaubensbote mehrere Kirchen zu Ehren des hl. Hilarius gegründet, wenn wir der ums Jahr 1000 entstandenen Lebensbeschreibung folgen. Darum findet sich in der Nähe eines Hilariusheiligtums auch ein solches des hl. Fridolin. Und damit ist es ein Leichtes, die Brücke zur nahe gelegenen Ebneter Hilariuskirche zuschlagen. Aber sie ist im Dreisamtal die einzige Fridolinskapelle.

Das  Prachtstück der Ausstattungstücke ist eine fast lebensgroße Marienfigur  aus Holz, um 1500 entstanden, spätgotisch. Mehrere kleinere holzgeschnitzte Figuren zeugen von der ehemals reichhaltigen ornamentalen plastischen Zierde des Heiligtums, das sicher viele Menschen angezogen hat, zumal es direkt an der so genannten Villinger Landstraße liegt. Alle Personen, die in Richtung St. Peter, Schwarzwald oder Freiburg sich bewegten, mussten an ihr vorbei. 

Ihr Geheimnis, warum sie gerade um 1600 n. Chr. entstand, wird sie wohl für immer bewahren. Ob nicht der Umstand, dass neben 5 Kindernamen ein Kreuzchen aufgemalt ist, um den frühen Tod anzuzeigen, eine Spur zum Motiv des Stifters ist?

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