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Ausstellung, Stühlingen

Schneider, Kleider und Geschichten

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Zu den Öffnungszeiten

Die neue Ausstellung des Schwarzwaldverein Stühlingen „Schneider, Kleider & Geschichten“ möchte Sie auf vielfältige Art und Weise informieren und unterhalten. Wir lenken Ihren Blick auf Geschichtliches, Kreatives, Handwerkliches, Künstlerisches, Modisches, Amüsantes, Hintergründiges und Ernstes. Im Mittelpunkt stehen wie immer Menschen, die uns an ihrem vergangenen und gegenwärtigen Leben teilnehmen lassen.

Heute wandern Kleider schnell in den Abfall, bestenfalls in einen speziellen Kleidercontainer, zum Kleiderkreisel oder in den Secondhandladen. Wir erzählen von Kleidungsstücken, die kein Wegwerfgut waren, sondern gehütet, gepflegt, oft weitergegeben wurden. Der vielzitierte Begriff der Nachhaltigkeit wird mit überraschenden Beispielen belegt.

Unsere Ausstellung füllt vier Etagen der Schür am Stadtgraben. Die gezeigten Exponate kommen aus privater Hand, aus Sammlungen, aus Museen und Archiven. Sie setzt sich aus drei Bereichen zusammen:

1) Geschichte der textilverarbeitenden Handwerksbetriebe und Firmen

Zunächst thematisieren wir die Geschichte der Stühlinger Schneider und Hutmacher im 19. Und 20. Jahrhundert. Das letzte Protokollbuch der Stühlinger Schneider (1797 – 1845), weitere Schriften aus dem Stadtarchiv, Hinterlassenschaften der Schneider selbst und Erzählungen vieler Zeitzeugen ermöglichen es, ein recht genaues Bild der einzelnen Werkstätten und ihrer Betreiber zu zeichnen.

Zum Thema passen auch die Stühlinger Hutmacher und Modistinnen. Ebenfalls thematisiert wird die Historie der Firma Steinmann & Co, die mit der von Franz Steinmann entwickelten Gesundheitswäsche „ANGO+SANA“ Furore machte und von 1952 bis 1975 für Arbeitsplätze im Wutachtal sorgte. Die meisten Beschäftigten waren Frauen.

Übrigens hatten geschickte Stühlinger Frauen bereits im 19. Jahrhundert ein gutes Einkommen. Es bestand die Möglichkeit, in Heimarbeit als Stickerinnen für Ostschweizer Textilfirmen tätig zu sein. Die heimischen Landwirte waren nicht begeistert, fehlten ihnen doch die Mägde. Und die Kirche fürchtete ob des eigenen Lohnes um die Sittlichkeit der gut verdienenden Weiblichkeit.

2) Von der Kluft der Gesellenbrüderschaften und weiterer Arbeitsbekleidung

Der zweite Ausstellungsbereich widmet sich der Arbeitskleidung. Anlass dafür war eine Skulptur der Gesellenbruderschaft „Freie Vogtländer“, die man vor dem Gasthaus im Weiler am Bahnhof Lausheim-Blumegg bewundern kann. Steinmetze der Vereinigung errichteten sie anlässlich eines Gesellentreffens im Jahr 2000. Dank der Wirtsleute Brigitte und Franz Duttlinger war es möglich, zu zwei mittlerweile einheimisch gewordenen, zuvor fremdgeschriebenen, also wandernden Gesellen, Kontakte zu knüpfen. Axel Hettich (Freier Vogtländer) und Daniel Mathys-Küster (Rolandsbruder) stellen nicht nur ihre Kluft als Exponate zur Verfügung, sondern haben auch viel Interessantes zu berichten.

Arbeitskleidung steht für Zweckmäßigkeit, aber auch Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe. Wir mischen im Obergeschoss alte und neue Ausstattungen und ergänzen durch entsprechende Figuren aus dem Erzgebirge.

3) Kleider & Geschichten

Etwas ganz Besonderes bietet der dritte Themenbereich. Hier geht es um die im Titel zitierten „Kleider & Geschichten“. Rund fünfzig Personen aus der gesamten Region sind unserem Aufruf gefolgt und haben uns ein für sie wichtiges Kleidungsstück gebracht und die zugehörige Geschichte erzählt. Jede einzelne ist spannend! Hier finden sich von A wie „Arnfrieds rotes Sakko“ bis Z wie „Zeigen, was man kann“ Anekdoten und Berichte über schwingende Petticoats, nachhaltige Kommunionkleider, luftige Umstandsmode aus alten Vorhängen und mehr. Patchworkgewänder aus der Flower-Powerzeit lassen schmunzeln, ein schwarzes Brautkleid verweist auf strenge kirchliche und gesellschaftliche Regeln.

Bereichert wird die Ausstellung durch Arbeiten des Holzbildhauers Lukas Schmid. Ebenfalls mit von der Partie ist ANRA. Die Künstler Andreas und Ralph Hilbert präsentieren das Objekt Mister X und T-Shirts aus der ANRA ART FACTORY.

Unser breitgefächertes Programm, Möglichkeiten für Führungen und die Öffnungszeiten entnehmen Sie bitte dem Plakat. Immer sonntags arbeiten Schneiderinnen und Schneider vor Ort. Unser üppig blühender Schürgarten ist während der Ausstellung zugänglich. Hier warten auch die Ergebnisse eines Vogelscheuchen-Wettbewerbs.

Öffnungszeiten

Keine aktuellen Öffnungszeiten hinterlegt.

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