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Kirche, Hechingen

Stifts- und Pfarrkirche St. Jakobus Hechingen

Aus welcher Richtung Sie auch kommen, Sie sehen schon von Weitem den mächtigen Turm der Stifts- und Pfarrkirche St. Jakobus. Diese wurde unter Fürst Josef Wilhelm von Hohenzollern-Hechingen von dem französischen Baumeister Pierre-Michel d'Ixnard erbaut und 1783 geweiht. Das imposante Kirchengebäude ist ein herausragendes Beispiel für den frühen klassizistischen Stil im süddeutschen Raum.

Entdecken Sie im Inneren der Kirche die Spuren von Hechingens großer unvergessener Wohltäterin, Fürstin Eugenie und des Kirchenpatrons St. Jakobus.

Geschichte:
Die Kirche wurde an Stelle einer baufälligen Vorgängerkirche errichtet, die 1488 geweiht wurde. Mit der Weihe gingen die Pfarreirechte der bisherigen Hechinger Pfarrkirche St. Luzen in der Unterstadt auf die Kirche "Unserer lieben Frau und St. Jakobus" über.

1945 errichteten Graf Eitelfriedrich II. und sein Bruder Bischof Friedrich von Augsburg an der Kirche ein Kollegiatstift für zwölf Stiftsherren, das bis 1806 bestand. Seither führt die Kirche die Bezeichnung Stifts- und Pfarrkirche. 1512 wurde Graf Eitelfriedrich II. im Chor beigesetzt. Die wertvolle Renaissance-Grabplatte, die ihn zusammen mit seiner Gemahlin Magdalena von Brandenburg (gest. 1496) zeigt, ist heute im nördlichen Aufbau des Chorraums eingelassen.

Obwohl die Kirche mehrfach instand gesetzt wurde (1613 und 1732), wurde sie zunehmend baufällig. Nach einer gründlichen Inspektion durch kirchliche und fürstliche Bauinspektoren wurder der Abbruch beschlossen, der am 11.11.1778 begann.

Baugeschichte:
Der heutige Bau wurde unter dem Fürsten Joseph Wilhelm von 1779-1783 nach Plänen des französischen Baumeisters Pierre-Michel d'Ixnard errichtet. Die Kirche wurde zu einem eindrucksvollen Glaubenszeugnis einer Zeit, deren Formensprache sich von der üppigen, barocken Raumgestaltung abwendet. Symmetrie und Nüchternheit waren die Ideale des Klassizismus, der plastische und architektonische Elemente der Antike aufgriff.

Der imposante Turm (mit Kreuz 55,5 m hoch) überragt majestätisch das Stadtbild. Nach einem quadratischen folgt ein rundes Geschoss, das mit einer glockenförmigen Haube abschließt. Über dem Hauptportal befindet sich zwischen zwei Urnen das Hohenzollerische Allianzwappen. Auf einer Marmorplatte über der Tür steht der Name des Erbauers Fürst Joseph Wilhelm, die Jahreszahl 1782 sowie die programmatische Aufschrift:

Ecce taber naculum Dei cum hominibus; et habitabit cum eis („Seht, das Zelt Gottes unter den Menschen; und er wird in ihrer Mitte wohnen“) Offb.

Vollkommen symmetrisch entwickelt sich der Grundriss in der West-Ost-Aachse. Das Langhaus entspricht mit 53 Metern Länge, der Höhe des Turms. Vor dem Chor befinden sich zwei querschiffartige Seitenkapellen. Nach Osten schließt sich in der Mittelachse die geräumige Sakristei an, im Westen greift das Langhaus mit zwei Treppenhäusern zur Hälfte um den quadratischen Turm. Er enthält zu ebener Erde den Haupteingang, eine Vorhalle, rechts und links je eine Andachtskapelle, darüber die Fürstenloge und im zweiten Stock die Orgelempore.

Spuren der Fürstin Eugenie:
Unter dem Chor befindet sich die Fürstengruft. Eine kleine Bronzeplatte im Fußboden des Chores deutet die Grablege an. Die Gruft selbst ist von der südlichen Außenseite zugänglich und ist jeweils am 1. September eines Jahres, dem Todestag der Fürstin Eugenie, geöffnet. Im vorderen Teil der Gruft stehen die Metallsärge des letzten Fürstenpaares: Fürst Friedrich Wilhelm Constantin und Fürstin Eugenie.

Das Herz der Fürstin Eugenie, das auf Wunsch ihrer Mutter zuerst in der Hauskapelle des Palais Leuchtenberg in München in einer Urne verwahrt wurde, ist seit 1952 in der rechten Andachtskapelle im unteren Turmgeschoss untergebracht. Dort finden sich auch Glasfenster, auf denen die betende Fürstin und ihr Vorbild, die heilige Elisabeth von Thüringen, abgebildet sind.

In der linken Andachtskapelle findet sich die einzige bekannte Darstellung, auf der das Fürstenpaar gemeinsam dargestellt ist, umrahmt vom Wahlspruch "Alles mit Gott, nichts ohne ihn". Ein weiteres Relikt der Fürstin findet sich in einer (nicht ausgestellten) Strahlenmonstranz aus vergoldetem Silber: ein goldener Ohrring mit echten Perlen und einem Edelstein, der Eugenie gehörte.

Die Pfarrkirche St. Jakobus und ihr Patron (Fest: 25.7.):
Der hI. Jakobus der Ältere wurde zusammen mit seinem Bruder Johannes von Jesus zum Jünger berufen (Mt 4,21). Beide Brüder bildeten zusammen mit Simon Petrus den engsten Freundeskreis Jesu. Sie waren Zeugen von dessen Verklärung (Mt 17,1) und von dessen Leiden im Garten von Getsemani (Mt 26,37).

Als erster der Apostel erlitt Jakobus 44 n. Chr. unter Herodes Agrippa 1. den Märtyrertod (Apg 12,2).

Der Legende nach soll der hl. Jakobus auch in Spanien missioniert haben und sein Leichnam auf wundersame Weise nach Santiago de Compostela gelangt sein, wohin seit dem 10. Jh. Wallfahrten führen. Seither wird er als Patron aller Pilger und Reisenden angerufen.

Öffnungszeiten

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22.11.2024
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Samstag
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Sonntag
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Montag
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