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Kirche, Hechingen

Kirche St. Johannes der Täufer Stetten

Die ehemalige Klosterkirche mit Klosteranlage wurde um 1267 durch Bauherr Zollergraf Friedrich der Erlauchte und seiner Gemahlin Udilhild von Dillingen erbaut.

Geschichte:

Erstmals urkundlich erwähnt wird der Ort Stetten 1130 in einem Bericht über eine Güterschenkung an das Kloster Zwiefalten. Durch eine großzügige Stiftung vom 9. Januar 1267 wurde das Kloster Stetten gegründet, in das elf Jahre später Dominikanerinnen einzogen. Von diesem Kloster ist allerdings nur noch die gotische Kirche mit der angrenzenden Klosterruine erhalten. 1267 ist auch erstmals urkundlich von "Stetten im gnadenthal" und "Maria Gnadenthal" die Rede.

Das Kloster wuchs zunächst durch eine Reihe von Schenkungen. 1422 wurde es jedoch zum Hauptquartier der 3500 Belagerer der Burg Hohenzollern. Kaum hatte es sich von den Plünderungen erholt, wurden die Klostergebäude um 1470 Opfer eines großen Feuers.

1634 zwangen die Württemberger zwar die im 30-jährigen Krieg einmarschierten Schweden zum Rückzug, doch im Gegenzug kam das Kloster unter württembergische Herrschaft. Im Zuge der Säkularisation 1803 wurde das Kloster den Hechinger Fürsten zugeteilt. Bei der Auflösung des Klosters wurde den Ordensfrauen jedoch das Absterberecht eingeräumt. Als 1867 die letzte Dominikanerin Gundi Salva Utz starb, ging mit ihr nach genau 600 Jahren eine lange Tradition zu Ende.

1869 bezogen Franziskanermönche auf Betreiben des Hechinger Stadtpfarrers Schön das Kloster. Aber der Kulturkampf und Unstimmigkeiten mit der politischen Gemeinde führten dazu, dass die Mönche bereits nach sechs Jahren wieder abzogen. Die Gebäude wurden als Schuhfabrik genutzt, doch 1898 zerstörte ein großer Brand alle Wirtschaftsgebäude des Klosters.


Baugeschichte:
Der Kirchenbau entspricht der einfachen Bauweise eines Bettel- und Gebetsordens. Die gotischen Grundelemente wie Strebepfeiler und Säulenbündel, Spitzbögen und Rippengewölbe blieben unverändert erhalten. Typisch sind auch die großen Maßwerkfenster, die den Kirchenraum mit Licht erfüllen und zugleich höher erscheinen lassen
wollen.

Die ehemalige Klosteranlage war ein quadratischer, zweigeschossiger Bau , 60 m im Geviert, der 101 Räume umfasste. In den jetzigen Ruinen neben der Johanneskapelle war wohl der Kapitelsaal untergebracht, wo sich die Ordensfrauen versammelten.

Nennenswert ist, dass anstelle eines Kirchturms einen kleiner Dachreiter zu finden ist.


Besonderheiten:

Links vom Hochaltar befindet sich das 9 m hohe kostbare Sakramentshäuschen. Dieses Kunstwerk der Spätgotik (Ende 15. Jh.) besticht nicht nur durch die plastischen Figuren, sondern auch durch deren spiralenförmige Anordnung, die den geschraubten Fuß nach oben  fortsetzt.

Die Johanneskapelle ist der älteste Teil der Klosteranlage und wurde um 1230 als Teil einer kleinen Vorgängerin der jetzigen Klosterkirche errichtet. Um 1600 wurde sie im Renaissance Stil ausgeschmückt. Die Schlusssteine wurden dabei mit Engelsköpfen verziert. Auf dem noch vorhandenen Altarstein befand sich bis zum Brand 1898 ein Hochaltar mit Szenen aus dem Leben des Kirchenpatrons, der Jesus ankündigte und im Jordan taufte (vgl. Lk 3).

Die Schreine der Märtyrer Theodorus und Justina (in Stetten als die "Heiligen Leiber“ bekannt) wurden 1930 vom Fürsten von Hohenzollern
nach Jungingen gegeben. 2006 kehrten sie nach Stetten zurück und
konnten in der neu renovierten Johanneskapelle würdig untergebracht
werden.

Die bemerkenswerte Rosenkranzmadonna von 1610 wird dem Hechinger Holzschnitzer Zachäus Taubenschmid zugeschrieben. Das "Stettener Gnadenbild" verweist wie der Hochalter auf Maria als Rosenkranzkönigin, die hier von einem Kranz aus Rosen, einem echten Rosen-Kranz, umgeben ist.

Öffnungszeiten

Freitag
22.11.2024
09:00 - 17:00 Uhr
Johanneskapelle nach Absprache
Samstag
23.11.2024
09:00 - 17:00 Uhr
Johanneskapelle nach Absprache
Sonntag
24.11.2024
09:00 - 17:00 Uhr
Johanneskapelle nach Absprache
Montag
25.11.2024
09:00 - 17:00 Uhr
Johanneskapelle nach Absprache
Dienstag
26.11.2024
09:00 - 17:00 Uhr
Johanneskapelle nach Absprache
Mittwoch
27.11.2024
09:00 - 17:00 Uhr
Johanneskapelle nach Absprache
Donnerstag
28.11.2024
09:00 - 17:00 Uhr
Johanneskapelle nach Absprache
Freitag
29.11.2024
09:00 - 17:00 Uhr
Johanneskapelle nach Absprache

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