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Kapelle, Furtwangen im Schwarzwald

St.-Wendelin-Kapelle Linach

Mitten im Linachtal steht die St.-Wendelin-Kapelle

Die Kapelle wurde errichtet im Jahre 1608 als Stiftung des damaligen Besitzers des Klausenhofes und des Hinterbauernhofes Wendelin Klaus. Darüber gibt es folgende Überlieferung: In einer schweren Kriegszeit wurde der einzige Sohn des Klausenbauern namens Wendelin von durchziehenden Kriegshorden mit zwei Pferden zur Vorspannleistung mitgenommen. Der Vater wollte seinen Sohn nicht mitziehen lassen, aber alles Bitten half nichts. Die Soldaten versprachen aber, den Sohn nur eine kurze Strecke mitzunehmen. Aber es vergingen Wochen, Monate und Jahre, der Sohn kam nicht zurück. Die hoch betagten Eltern grämten sich sehr und rechneten ihren Sohn, den einzigen, zu den Toten.

Nach langen Jahren kam plötzlich ein Kriegsmann mit zwei prächtigen Rappen vor dem Klausenhof angeritten: Es war der verloren geglaubte Sohn. Ein Pferd war mit einem schweren Sack voll Talern beladen, die sich Wendelin während des langen Krieges durch Tauschhandel erworben hatte. Die Freude war nun groß auf dem Klausenhof. Als Dank für seine glückliche Heimkehr stiftete dieser Sohn Wendelin zu Ehren seines heiligen Namenspatrons eine Kapelle. Auch soll aus einem Teil des mitgebrachten Geldes ein Silberglöckchen gegossen worden sein.

Wendelin Klaus soll der angesehenste Bürger im Linachtal gewesen sein. Nachdem die Kapelle errichtet war, sollen die Glocken zum ersten Mal geläutet haben, als Wendelin mit seiner jungen Frau von der Trauung aus der neuerrichteten Pfarrei Schönenbach zurückkehrte. 50 Jahre später sollen ihn die Glocken der Kapelle ins Grab geläutet haben.

Der „Klausenhof" wurde später aufgeteilt, wobei der eine Besitzer der „Vordere", der andere der „Hintere Bauer" geheißen haben. Daher rührt auch wohl der Name „Hinterbauernhof", der als „Heineshof" eingetragen ist. Der „Vordere Hof" (Gasthaus „Adler" ist abgebrannt) dürfte den heutigen Namen „Wirtshof" wohl erst erhalten haben, als eine Wirtschaft eingerichtet wurde, was zu Anfang 1700 geschehen sein soll.

Ein Silberglöcklein war bis Anfang 1800 auf der Kapelle vorhanden. In den Freiheitskriegen um 1811/12 wurde es in einem Winter von Franzosen gestohlen. Im kommenden Frühjahr habe man das „Joch" und den „Schwengel" des Silberglöckleins im „Wirtsschäftle", oberhalb des heutigen Friedhofs, gefunden.

Dieses Silberglöcklein wurde auch „Wetterglöcklein" genannt. Wenn ein schweres Gewitter über das Tal heraufgezogen sei, so habe der Nachfolger des Kapellenstifters, der immer auch Messner war, das Glöcklein geläutet und das Gewitter habe sich in der Regel ohne Schaden verzogen. Als dann das Glöcklein gestohlen war, sollen die alten Leute, wenn ein schweres Unwetter über das Tal niedergegangen sei, sehr gejammert und bedauert haben, dass das Wetterglöcklein nicht mehr vorhanden sei. Später soll das Wetterläuten von der Regierung verboten worden sein. Das silberne Glöcklein hing aber nicht allein im Turm der Kapelle, sondern es waren noch zwei andere Glocken dort, die aber im Jahre 1853 eingeschmolzen wurden und aus der Zeit stammten, in der die Kapelle errichtet wurde.

Die erste Glockenweihe muss bei der Errichtung der Kapelle stattgefunden haben. Dann folgten Glockenweihen im Jahre 1853, nach dem Ersten Weltkrieg am 22. Mai 1921 und nach dem Zweiten Weltkrieg am 29. Oktober 1950.

Um 1850 wurde nur einmal im Jahr ein Gottesdienst in der St.-Wendelins-Kapelle gehalten, und zwar in der „Kreuzwoche", als die Schönenbacher in einer Prozession nach Linach kamen. Nun finden alle Monate einmal sonntags Gottesdienste statt. Alle kirchlichen Anlässe werden, sofern es gewünscht wird, in der Filialkapelle gefeiert.

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