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Traditionelles Fest

Markusfest - Inselfeiertag


Zu den Öffnungszeiten

Wir feiern am Donnerstag, den 25. April 2025, in unserer Gemeinde nach einer über tausendjährigen Tradition das Markusfest.


Der Evangelist Markus

Der Heilige Markus ist bekannt als Verfasser des zeitlich ersten Evangeliums. Er war der Sohn der Maria, in deren Haus in Jerusalem sich die Urgemeinde zu versammeln pflegte. Um 44 begleitete er Paulus und Barnabas nach Antiochia und war auch deren Gehilfe auf der ersten Missionsreise von Antiochia über Zypern nach Kleinasien. Mehr noch als an Paulus schloss sich Markus in Rom dem Petrus an. Zwischen beiden muss ein sehr herzliches Verhältnis bestanden haben, denn Petrus nennt ihn seinen „Sohn“. Nach der Hinrichtung des Petrus wird überliefert, dass Markus die Kirche in Alexandria gegründet habe und deren erster Bischof gewesen sei, bis er dort nach 66/67 als Märtyrer starb. 828 fanden zwei venezianische Kaufleute die Gebeine in Alexandria, entwendeten und versteckten sie und verbrachten sie nach einer abenteuerlichen und gefahrvollen Seereise nach Venedig. Dort ließ der Doge für die Reliquien eine Kirche, die Vorgängerin des heutigen Markusdomes, errichten.

Die Reliquien

Reliquien des Evangelisten Markus kamen dann schon im Jahr 830 durch Bischof Ratold von Verona (799-840), Gründer von Radolfzell, in die damals bedeutende Benediktinerabtei Reichenau. Der frühere Reichenauer Klosterschüler Ratold schloss in Italien Freundschaft mit einem Venezianer, der ihm die Markusreliquien verkaufte. Zu den Abmachungen bei der Übergabe gehörte, dass der Bischof den Namen des Heiligen zu seinen Lebzeiten nicht preisgeben durfte. So gelangten die Markusreliquien unter dem Decknamen des Heiligen Valens auf die Reichenau. Erst im Laufe der nachfolgenden Jahrzehnte wurde der wahre Name des Heiligen bekannt. Bischof Noting von Konstanz (919-934) bestätigt die Markusreliquien und führte den Gedenktag in der ganzen Diözese ein. Mit dem Bau einer ersten „Markusbasilika“, an die sich ein Westchor für die Reliquien anschloss, flankiert von zwei Türmen, beginnt die öffentliche Verehrung des Evangelisten Markus auf der Reichenau. Unter Abt Berno (1008-1048) wurde das heute sichtbare Westwerk des Reichenauer Münsters erbaut und am 24.04.1048, also am Vorabend des Markusfestes, in Anwesenheit von Kaiser Heinrich III., geweiht. Von Abt Berno sind auch mindestens drei Markuspredigten verfasst worden, von denen zwei noch ganz überliefert sind. In einer formuliert Berno gegen Ende der Predigt auch eine Huldigung an seine Klosterinsel. „Der heilige Markus erwartet … bei uns die Herrlichkeit der künftigen Auferstehung … In seiner Gegenwart herrscht wie in Gottes Paradiesgarten Frühling auf unserer ganzen Insel; sie bringt fruchttragende Bäume hervor, die nicht nur lieblich anzuschauen und wohlschmeckend sind, sondern auch voll vom Saft aller Arten von Tugenden.“ Die Reliquien des Evangelisten Markus auf der Reichenau waren auch immer wieder Anziehungspunkt für die deutschen Herrscher des Mittelalters. Kaiser Heinrich V. feierte am 25.04.1121 mit seiner Frau Mathilde das Markusfest auf der Reichenau. Königin Elisabeth, Gemahlin König Albrechts I., stiftete am 16.06.1303 zu Ehren des hl. Markus 40 Mark Silber. Diese Stiftung ermöglichte höchstwahrscheinlich auch die Herstellung des vergoldeten Markusschreins, der sich in der Schatzkammer des Münsters befindet. Der Reliquienschrein aus Holz ist in Form eines Hauses mit Walmdach konstruiert und weist damit auf die ewige Wohnstätte hin. Die vier senkrechten Wände sind mit vergoldeten rechteckigen Silberblechen belegt aus denen Szenen als Relief herausgetrieben und ziseliert wurden. An den Längsseiten je fünf Bildfelder aus dem Leben Jesu: Verkündigung, Geburt, Anbetung der Könige, Darstellung im Tempel, Flucht nach Ägypten - Geißelung, Kreuztragung, Kreuzigung, Kreuzabnahme, Auferstehung. An den Schmalseiten zwei profane Szenen: König Albrecht I. und Königin Elisabeth, das Stifterpaar, überreichen dem Heiligen Markus Zepter und Reichsapfel und auf der anderen Seite das Gottesurteil, die Bestätigung der Echtheit durch Eid mit dem sogenannten „Kesselfang“. Auf dem Dach befinden sich je drei getriebene runde Medaillons: die vier Evangelisten und in der Mitte Marienkrönung und der thronende Christus. Auch andere Herrscher interessierten sich bei Besuchen auf der Reichenau für die Markusreliquien. So Karl IV. bei seinem Besuch auf der Reichenau am 20.09.1353 und der junge Kaiser Maximilian I. im Jahr 1492. In einer Bulle von Papst Innocenz VIII. aus dem Jahr 1486 erklärt er, „dass der Leib des hl. Markus wirklich in der Reichenau ruhe und den jüngsten Tag des Gerichts daselbst erwarte“.

Die Echtheit von Reliquien ist oft umstritten. Aber ist das wichtig? Heilige sind Menschen, die Vorbilder im Glauben waren und als Fürsprecher bei Gott angerufen werden. Deshalb ist nicht die Frage nach der Echtheit von Reliquien die entscheidende, sondern ob damit Christus verkündet wird. Das ist wichtig!

Das Reichenauer Münster St. Maria und Markus wird Päpstliche Basilica minor!

Basilica minor („kleinere Basilika“, im Gegensatz zu den fünf Basilicae maiores in Rom) ist seit dem 18. Jahrhundert ein besonderer Ehrentitel, den der Papst einem bedeutenden Kirchengebäude verleihen kann. Gründe können das Alter, die historische Bedeutung oder die Bedeutung als Zentrum des Glaubens sein. Knapp 2000 Kirchen weltweit tragen diesen Ehrentitel. Äußere Zeichen einer Basilica minor sind das Papstwappen über dem Eingangsportal, der Padiglione, ein gelb-rot gestreifter kegelförmiger Schirm und das Tintinnabulum, eine liturgische Glocke. In unserer Nähe tragen das Konstanzer Münster (1955), die Kirche St. Ulrich und Afra in Kreuzlingen (1967) und die Wallfahrtskirche Birnau (1971) diesen Ehrentitel.

Öffnungszeiten

Freitag
25.04.2025

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