Wolfsschlucht und Fuchsklinge
Die Wanderung führt uns durch den geschichtsträchtigen Ort Hirsau mit seiner imposanten Klosteranlage St. Peter und Paul und auf schmalen Pfaden durch die abenteuerliche Wolfsschlucht und verträumte Fuchsklinge.
Hirsau war zeitweise eines der bedeutendsten Klöster Deutschlands.
Zum Zeitpunkt seiner Errichtung im späten 11. Jh. war die dreischiffige Basilika von St. Peter und Paul eine der größten romanischen Kirchen Südwestdeutschlands. Hermann Hesse ist in und um Calw-Hirsau viel gewandert. Ob er durch die Wolfschlucht streifte, weiß man nicht genau, aber ein Erlebnis war und ist sie gewiss. Die Wolfsschlucht kann man wirklich als Geheimtipp bezeichnen. Im Gegensatz zum Monbachtal weiter nagoldabwärts ist die Wolfsschlucht kaum bekannt.
Sie ist wild, das Begehen fast alpin. Die Schlucht ist geologisch gesehen jung und verändert sich ständig. Wildromantisch, aber gemütlich geht es durch die Fuchsklinge zum gleichnamigen Restaurant. Das heutige Gasthaus ist an das ehemalige Bahnwärter-Häuschen angebaut. Hier befand sich der Haltepunkt „Fuchsklinge“ der Bahnlinie „Hirsau - Weil der Stadt“.
Autorentipp
Genügend Zeit für die Besichtigung von Hirsau mit seinem Kloster einplanen. Im Sommer lohnt ein Besuch des Calwer Klostersommers in Hirsau.Wegbeschreibung
Folgen Sie den Hauptwegweiser-Standorten der Schwarzwaldvereinsbeschilderung:
Bahnhof Hirsau, Aureliuskirche, Hirsau, Brudersteige, Conventrain, Brandhalde, Berg, Wolfsschlucht, Überzwercher Weg, Fuchsloch, Mönchloch, Fuchsklinge, Kurwald, Bahnhof Hirsau
Wir starten unsere Wanderung am Bahnhof in Hirsau (Alternative: am Parkplatz Kloster Hirsau) und folgen der blauen Raute über die Fahrstraße. Vor der Brücke befindet sich linker Hand das Klostermuseum. Hier können wir in die mittelalterliche Kunstgeschichte Hirsaus eintauchen und erleben den Klosterort als ehemaligen Mittelpunkt benediktinischer Reformen in Deutschland.
Wir passieren die Klosteranlage St. Peter und Paul. Das ehemalige Benediktinerkloster war im 11. und 12. Jahrhundert das bedeutendste deutsche Reformkloster nördlich der Alpen, das jedoch im Jahre 1692 bei heftigen Gefechten gegen die französischen Truppen teilweise stark zerstört wurde. Baugeschichtlich hochbedeutende Ruinenanlagen mit Relikten aus verschiedenen Baustilen sind zu erkennen: die romanische Säulenbasilika, die einst die größte romanische Kirche Südwestdeutschlands war und die Ruine eines Renaissanceschlosses, wo sich die bis 1989 von Ludwig Uhland besungene Ulme befand. Über den gotischen Kreuzgang hinweg ragt die unversehrt gebliebene spätgotische Marienkapelle empor. Seit 2007 ist das Klosterareal Kulisse des „Calwer Klostersommer in Hirsau“, bei dem große Namen und anspruchsvolle Produktionen begeistern.
Hinter dem Oberen Tor biegen wir nach rechts ab und folgen nun der gelben Raute. Die Asphaltstraße steigt steil bergan und geht dann nach den letzten Häusern des Ortes in einen Forstweg über, der uns in das schattige Gehölz führt. Hier an der Weggabelung gehen wir nach rechts unten, den gelben Rauten folgend Richtung Ernstmühl. Nach der Stelle an der der Hangrutsch gesichert wurde, hat man einen schönen Ausblick in Richtung Nagoldtal und das Kloster in Hirsau. Über eine Rechtskurve gelangen wir in den Ort Ernstmühl, der verträumt im Nagoldtal liegt. Wir queren die Fahrstraße und über eine Brücke die Nagold. Dann halten wir uns rechts und dann zwei Mal links und folgen dem Wegweiser aus Holz in Richtung Wolfsschlucht, die gelbe Raute für kurze Zeit verlassend. Unser Puls dürfte nun einige Schläge zunehmen, denn steil führt uns die Straße bergauf. Doch nicht allzu lange bleibt das so, denn rasch betreten wir den Wald und der Weg wird ebener. Eine sanfte Stille empfängt uns und nachdem wir uns an der Wegspinne rechts halten, könnte diese in angenehmen Nervenkitzel umschlagen.
Grund dafür ist das Betreten der Wolfsschlucht (wieder gelbe Raute). Eine schmale Holzbrücke führt uns in das Wunderwerk der Natur und wir kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Der verschlungene, abenteuerliche Weg hat beinahe alpinen Charakter.
Hinweis: Wegen dieses alpinen Charakters gibt es hier die Möglichkeit auf eine alternative Route auszuweichen. Über einen etwas steilen Aufstieg, der links wegführt kommt man auf einen befestigten Waldweg der in Richtung Ottenbronn führt. In einer scharfen Rechtskurve kommt man dann auf den Wannenweg der zum Ende der Wolfschlucht führt. Am Eingang der Wolfschlucht ist dieser Weg auf einer Wanderkarte eingezeichnet. Hierfür muss auch etwa eine halbe Stunde mehr eingeplant werden.
Der Wolfschlucht folgend müssen wir über moosbewachsene Steine und wir sind ganz nah dran an bizarren Felsformationen und naturbelassener Pflanzenpracht. Die Zeit um uns herum scheint still zu stehen und wir können einfach nur genießen. Alpines Gelände in urwaldähnlicher Atmosphäre, das beschreibt die Begebenheit dieser unnachahmlichen Schlucht am besten.
Es scheint, als könnten wir noch ewig so weiterwandern/-klettern, doch führt uns der Pfad wieder aus der Schlucht heraus. Ein leises „Auf Wiedersehen“ muss sein und dann sind wir bereit für die nächsten Kilometer unserer Wanderung. Wir überqueren die Fahrstraße und wandern auf dem Steinweg mit gelber Raute bergauf. An der folgenden Weggabelung wenden wir uns nach rechts und gehen am Berghang entlang weiter. Schließlich gelangen wir an eine weitere Weggabelung, an der wir nach links gehen. Herrliches Wiesengeläuf lässt uns noch einige Höhenmeter zurücklegen, bevor wir wieder auf einen Forstweg treffen.
Wir ignorieren den ersten Abzweig nach rechts, der zur Fuchsklinge führt, und gehen weiter geradeaus. Schließlich biegen wir nach rechts und vor der Fahrstraße nach links auf einen schmalen Pfad ab. Nun müssen wir aufpassen und ab hier der blauen Raute nach rechts folgen.
Ein malerischer Pfad geleitet uns bergab und dann nach links durch die wildromantische Fuchsklinge. Parallel des Tälebachs gelangen wir zum Restaurant und Café Fuchsklinge (seit 1.11.2020 geschlossen!), wo wir gemütlich einkehren und uns stärken können. Dass die Wanderung auf dem letzten Kilometer bis zum Ziel entlang einer Fahrstraße verläuft können wir gut verschmerzen, haben wir doch bis hierhin traumhafte Naturlandschaften erlebt. Schließlich erreichen wir Hirsau und sind zurück an unserem Ausgangspunkt.
Ausrüstung
Festes Schuhwerk und wetterfeste Kleidung sind empfehlenswert. Teilweise alpiner Charakter (Wolfsschlucht). Evtl. Getränke für unterwegs. Einkehrmöglichkeiten Restaurant Fuchsklinge und Hirsau.Weitere Infos & Links
www.calw.de/WandernStartpunkt der Tour
Hirsau, BahnhofAnreise mit dem Auto:
- Autobahn A8 von Karlsruhe: Ausfahrt Pforzheim-West (ca. 30 km); Weiterfahrt über die Bundesstraße 463 Richtung Calw-Hirsau
- Autobahn A8 von Ulm/Stuttgart: Ausfahrt Leonberg (ca. 25 km), Weiterfahrt über die Bundesstraße 295 in Richtung Weil der Stadt nach Calw-Hirsau
- Autobahn A81 von Süden/ Bodensee: Ausfahrt Gärtringen-Stadtmitte (ca. 20 km), Weiterfahrt über die K 1075; in der Nähe von Deckenpfronn am Kreisel die erste Ausfahrt nehmen und auf der B 296 weiter Richtung Calw fahren. Weiter über die Bundesstraße 463 erreichen Sie Calw-Hirsau.
Planen Sie Ihre Anreise mit dem Auto bei www.map24.de
Weitere Informationen erhalten Sie unter www.calw.de/Anreise.
Endpunkt der Tour
Hirsau, BahnhofDie Inhalte werden von den Veranstaltern, Städten und Kommunen vor Ort sorgfältig selbst gepflegt. Kurzfristige Terminänderungen, -verschiebungen oder eine fehlerhafte Übermittlung können wir nicht ausschließen. Wir empfehlen deshalb vor dem Besuch die Informationen beim Anbieter selbst einzuholen. Für die inhaltliche Richtigkeit von Dritten können wir keine Gewähr bieten. Zudem können wir keinen Anspruch auf Vollständigkeit garantieren.