Zum Inhalt springen
Wanderweg

Stubenfels und Zavelsteiner Kultur-Highlights

Die Wanderung führt uns am imposanten Massiv des Stubenfelsen vorbei auf die Höhen von Calw und in das verträumte Zavelsteiner Städtle mit seiner Burgruine.
Hermann Hesses geliebte Heimat war der Nordschwarzwald rund um seine Geburtsstadt Calw. Er selbst war ein begeisterter Wanderer und hinterließ so manchen Vers darüber: „Oh, ihr Wanderburschen, ihr fröhlichen Leichtfüße, jedem von euch sehe ich wie einem König nach, mit Hochachtung, Bewunderung und Neid.“ Bewundernswert ist auch die Altstadt von Calw mit dem historischen Marktplatz. Hier kann man auf den Spuren Herrmann Hesses manchen malerischen Winkel entdecken. Aus Calw hinaus geht es leichtfüßig zunächst nach Kentheim mit der sehenswerten Kirche St. Candidus aus dem Jahr 1075. Dann steigt der Weg kräftig an, über den Stubenfelsen nach Zavelstein. Doch der Aufstieg wird belohnt – Zavelstein ist ein Juwel. Das pittoreske Städtchen mit Burg und herrlichen Einkehrmöglichkeiten darf sich zurecht mit dem Namen „Erholungsort“ schmücken. Ein Augenschmaus ist auch die wilde Krokusblüte im frühen Frühjahr.

Autorentipp

Historische Fachwerkinnenstadt, Hermann-Hesse-Museum, Kirche St. Candidus (Schlüssel Candidus-Str. 11), Burg Zavelstein: Vom Turm Rundblick bis zur Schwäbischen Alb

Wegbeschreibung

Folgen Sie den Schilderstandorten und der Rautenmarkierung des Schwarzwaldvereins:

Calwer Markt - Rudersberg - Baumwollspinnerei - Kentheim - Untere Rötelbachschlucht - Stubenfelsen - Lützenhardt - Sommenhardt - Schulstraße - Marktplatz - Schulstraße - Schnappenrad - Oberer Waldacker - Unterer Waldacker - Zavelsteiner Brückle - Tannenbusch - Beim Wölflesbrunnen - Wildgehege - Schießbach - Stadtgarten - Calwer Markt

Der Marktplatz in Calw, Startpunkt unserer Wanderung, ist ein wahrer Blickfang: Rings um uns herum ragen rustikale, liebevoll gestaltete Fachwerkhäuser in die Höhe und gemütliche Cafés und Restaurants reihen sich aneinander. Doch wollen wir an diesem Platze nicht allzu lange verweilen und der Verlockung einer hinreißenden Wanderung folgen.

Wir gehen über Pflastersteine auf dem Radweg in Richtung Kentheim und halten uns einige Meter hinter der IKK rechts auf den Teuchelweg, der blau-gelben Raute folgend. Linker Hand begleiten uns Wohnhäuser und rechts des Weges tut sich uns ein saftig, grüner Wald auf, aus dem wir allerlei Summen, Rascheln und munteres Vogelgezwitscher hören. Nachdem wir ein imposantes Felsmassiv passiert haben, sind wir auch am Stadtausgang von Calw angelangt.

Hinter dem letzten Haus biegen wir nach rechts auf den sogenannten Verlobungsweg ab. Verliebt, verlobt, verheiratet? Verliebt haben wir uns bisweilen doch im Nu in diesen sanft bergauf, über knorrige Wurzeln und an Buntsandsteinfelsen vorbei führenden, schmalen Waldpfad. Dieser bringt uns rasch auf einen Forstweg, den wir nach links weitergehen und nun der gelben Raute bergab nach Kentheim folgen.

Für kurze Zeit verlassen wir das schattige Gehölz und erreichen entlang der Fahrstraße die beinahe unscheinbar anmutende St. Candidus Kirche in Kentheim. Als eine der ältesten Kirchen Baden-Württembergs wurde die Kirche erstmals 1075 als Schenkung der Calwer Grafen an das Kloster Hirsau erwähnt und gilt heute als Ort für Gottesdienste, Trauungen und Konzerte. Hier wollen wir kurz innehalten, bevor wir anschließend bergauf in Richtung Stubenfels gehen müssen. Doch ist alsbald von einem „müssen“ keine Rede mehr, vielmehr lässt der weitere Wegverlauf unser Wanderherz höher schlagen. Wir folgen dem Plätschern des wildromantischen Rötelbachs und wenden uns dann nach links, um über Steinstufen und einigen Serpentinen an das imposante Felsmassiv des Stubenfelsen zu gelangen. Wer traut sich durch den schmalen Spalt? Eine kleine und völlig ungefährliche Mutprobe, bevor uns der Weg, wieder über Steinstufen und entlang bizarrer Felsengebilde, in Richtung Lützenhardt führt.

Auf der Höhe angelangt, verlassen wir den Wald und wandern inmitten saftiger Wiesen- und Feldlandschaft, mit herrlichem Fernblick über Baumwipfel hinweg, nach Lützenhardt. Der gelben Raute folgend gelangen wir nach Sommenhardt und entlang eines wenig befahrenen Fahrsträßchens in den Luftkurort Zavelstein. Hier machen wir schließlich einen Abstecher nach links zur Burgruine Zavelstein. Der Weg dorthin offenbart uns ein wahres Schmuckstück von einem Städtchen: Entlang des von Pflastersteinen gesäumten Weges stehen kleine, urige Fachwerkhäuser (in einem davon können wir eine alte Schmiede begutachten) und eine bunte Pflanzenpracht und sinnliche Brunnenanlagen lassen uns freudvoll voranschreiten.

Am Ende des Sträßchens ragt imposant die Burgruine gen Himmel und wir können inmitten der alten Gemäuer ein wenig erahnen, wie das Leben hier im Mittelalter gewesen sein könnte. Wir setzen unsere Erkundungstour fort und steigen auf die Aussichtsfläche des 28 m hohen Turms. Innehalten und genießen! Über die Täler des Schwarzwalds hinweg können wir unseren Blick bis zur Schwäbischen Alb schweifen lassen. Im Herzen Zavelsteins könnten wir noch Stunden verbringen, doch ruft uns leise der Rückweg nach Calw.

Über den gleichen Weg kehren wir wieder zurück zu der Stelle, an der wir uns zu dem Abstecher aufgemacht haben. Nun wandern wir in Richtung Zavelsteiner Brückle und folgen bis zu unserem Ziel der schwarz-roten Raute. Wir tauchen erneut in den Wald ein und müssen bei all dem bisher Erlebten noch immer gut die Augen offen halten. Denn linker Hand schmiegt sich die wilde Krokusblüte an den Pfad heran und erntet mit ihrem Anblick bewundernswerte Blicke.

Der wunderschöne Waldpfad führt uns bergab und über eine Asphaltstraße passieren wir das Zavelsteiner Brückle. Auch kurz vor Ende unserer Wanderung erleben wir noch einige Highlights. So passieren wir den idyllischen Wölflesbrunnen direkt am Wildgehege sowie das Calwer Schafott, eine ehemalige Hinrichtungsstätte. Auf dem runden, gemauerten Steinkreis fanden bis zum Jahre 1818 Hinrichtungen statt. Ein wahrhaft gruseliger Ort!

Einladender hingegen präsentiert sich uns wenige Meter weiter der Gimpelstein oberhalb von Calw, ein fantastischer Aussichtspunkt mit Sitz- und Grillgelegenheit. Schließlich geht es bergab und insgeheim können wir diesen Abschnitt als Zugabe einer unglaublich abwechslungsreichen Wanderung verstehen. Über einen malerischen Waldpfad mit Treppenstufen, Wurzeln und vielseitigen Pflanzen gelangen wir an den Stadtrand von Calw. Unser Weg führt durch den Stadtgarten zum Marktplatz, wo wir nun gemütlich einkehren können.

Ausrüstung

Festes Schuhwerk und wetterfeste Kleidung ist empfehlenswert. Evtl. Getränke und kleines Rucksackvesper für unterwegs.
Zahlreiche Einkehrmöglichkeiten in Zavelstein und Calw.

Weitere Infos & Links

Karten / Literatur: Unteres Nagoldtal Pforzheim Heckengäu, 1:35.000, Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung, ISBN: 978-3-89021-790-1, € 5,20

www.calw.de/Shop

Startpunkt der Tour

Marktplatz, Calw

Anreise mit dem Auto:

  • Autobahn A8 von Karlsruhe: Ausfahrt Pforzheim-West (ca. 25 km); Weiterfahrt über die Bundesstraße 463 Richtung Calw
  • Autobahn A8 von Ulm/Stuttgart: Ausfahrt Leonberg (ca. 30 km), Weiterfahrt über die Bundesstraße 295 in Richtung Weil der Stadt nach Calw
  • Autobahn A81 von Süden/ Bodensee: Ausfahrt Gärtringen-Stadtmitte (ca. 20 km), Weiterfahrt über die K 1075; in der Nähe von Deckenpfronn links auf die K 1022. Am Kreisel die erste Ausfahrt nehmen und auf der B 296 weiter Richtung Calw fahren.

Planen Sie Ihre Anreise mit dem Auto bei www.map24.de

Weitere Informationen erhalten Sie unter www.calw.de/Anreise.

Nachdem Sie in einem der Parkhäuser angekommen sind erreichen Sie den Marktplatz in wenigen Gehminuten. Dort befindet sich der Start dieser Tour.

Endpunkt der Tour

Marktplatz, Calw

Offizieller Inhalt von Calw

Die Inhalte werden von den Veranstaltern, Städten und Kommunen vor Ort sorgfältig selbst gepflegt. Kurzfristige Terminänderungen, -verschiebungen oder eine fehlerhafte Übermittlung können wir nicht ausschließen. Wir empfehlen deshalb vor dem Besuch die Informationen beim Anbieter selbst einzuholen. Für die inhaltliche Richtigkeit von Dritten können wir keine Gewähr bieten. Zudem können wir keinen Anspruch auf Vollständigkeit garantieren.