Klosterrundweg Calw-Altburg
Vom Ortskern Altburgs aus geht es durch das abenteuerliche Schweinbachtal zum geschichtsträchtigen Kloster Hirsau. Weiter führt der Weg entlang der wildbewachsenen Natur des Schinderbachs hin zum Alzenbrunnen und zurück nach Altburg.
Autorentipp
Absolut empfehlenswert ist ein Rundgang durch die frei zugänglichen Ruinen des Peter-und Paul Klosters (Klosterführungen Sa 14:30 Uhr, Sonn- und Feiertage 11:00 Uhr, Mai bis Oktober) und ein Besuch der Aureliuskirche mit Klostermuseum und Klostergarten in Hirsau.
Besuchen Sie unbedingt auch das Bauernhausmsueum in Altburg, Theodor-Dierlamm-Str. 16
Jeden 1. Sonntag im Monat von Aprilbis Oktober 14 bis 17 Uhr geöffnet.
Für Gruppen auf Anfrage
Wegbeschreibung
Folgen Sie den folgenden Wegweiserstandorten des Schwardwaldvereins:
Altburg, Kirchweg, Steinernes Brückle, Schweinbachtal, Brudersteige, Hirsau, Altburger Weg, Schinderbach, Alzenbrunnen, Kooväcker, Birkenwäldle, Spindlershof, Heerweg, Altburg
Die Wanderung startet am Ende der Reizengasse am Friedhof. Wir queren die Theodor-Dierlamm Straße und werfen einen Blick auf das stattliche Bauernhausmuseum. Das vorne mit ockerfarbenen Schindeln verkleidete Gebäude wurde 1813 errichtet. Es ist von April bis Oktober jeden 1. Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Auch die ansprechend gestalteten Tafeln des Altburger-Bohnenberger-Geschichtsweges sind nicht zu übersehen. Wer mehr über das historische Altburg, den Pfarrer und Erfinder Gottlob Christoph Bohnenberger (1732-1807) und seinen Sohn Professor Johann Friedrich von Bohnenberger (1765-1831) erfahren möchte, sollte schon 1,5 Stunden für die 22 Stationen einplanen. Auch die weithin sichtbare evangelische Martinskirche ist einen Besuch wert. Wer immer noch wandern möchte geht über den Bohnenbergerweg und Klösterle weiter zur Schwarzwaldstraße. Dort stoßen wir gegenüber dem Rathaus auf den ersten Wegeverteiler des Schwarzwaldvereins: Altburg 599 m. Schräg gegenüber sehen wir am Eck ein Fachwerkhäuschen. Es ist das Wahrzeichen Altburgs: Die einstmals vom Professor Bohnenberger betriebene Sternwarte. Wir folgen der Schwarzwald Straße (K 4325) in Richtung Schweinbachtal mit der gelben Raute als Markierungszeichen. Noch vor dem Ortsende biegen wir rechts in das Buchgässle ab und laufen auf asphaltiertem Weg vorbei an bäuerlichen Anwesen und Wiesen in Richtung Wald. Achtung, die Abzweigung nach links entlang des Waldrandes über eine gemähte Wiese kann leicht übersehen werden. Am Beginn des Waldes treffen wir auf den Kirchweg. Er führt uns immer geradeaus bergab ins romantische Schweinbachtal. Der kurze Abstecher vom Wegeverteiler „Steinernes Brückle“ weiter bergab zum Schweinbach lohnt sich. Dort treffen wir auf eine historische tonnengewölbte Brücke. Sie wurde ohne jegliche Mörtelverbindung im 18. Jahrhundert gebaut. Zumindest erwähnte sie Professor Bohnenberger 1798 in seiner „Charte von Wirttemberg“. Da das Brücklein Kirchengeschichte im Nordschwarzwald dokumentiert und außerdem ein Zeugnis der Technikgeschichte ist, war sie wichtig genug um 2016 renoviert zu werden. Die Statik erlaubt keine normale Begehung, deshalb wurden die Geländer nicht mehr angebracht. Zurück am Wegweiser folgen wir dem Forstweg in Richtung Hirsau bis uns die gelbe Raute auf einen links abzweigenden Naturpfad weist. Nun beginnt der etwa 3,5 km lange Abenteuerpfad durch das idyllische Schweinbachtal. Wer entdeckt die versteckte grüne Mooswand unterhalb der Straße? Es ist immer angenehm schattig. Wir laufen über Steine und Wurzeln, an vielen bemoosten Bäumen und Felsen vorbei. Der Schweinbach wird immer wieder auf Trittsteinen gequert. Ab und zu erfordert ein querliegender Baum einen kleinen Umweg oder eine Kletteraktion. Manchmal verlassen wir den engen Pfad, wandern ein Stück auf dem Forstweg, werden aber kurz darauf wieder auf einen Pfad geleitet. Der vom Schwarzwaldverein eingerichtete Schäufelbrunnen lädt mit kühlem Wasser und Sitzgruppe zur Rast ein. Das Wasser wird nicht kontrolliert, deshalb der Hinweis „kein Trinkwasser“. Am Wegezeiger Schweinbachtal schlagen wir den Weg in Richtung Hirsau (1,4 km) ein. Der Bach wird etwas breiter, kleine Fische können entdeckt werden. Bald darauf laufen wir immer noch entlang des Schweinbachs auf asphaltiertem Weg durch ein Industriegelände. Schon von weitem sehen wir den Eulenturm des Klosters Peter und Paul. Nach dem Überqueren der Wildbader Straße betreten wir das Klostergelände durch das malerische Torhaus. Sofern keine Veranstaltungen stattfinden, ist der Klosterbereich frei zugänglich. Das ehemalige Benediktinerkloster wurde im 17. Jahrhundert während des Pfälzischen Erbfolgekrieges durch General Melacs Truppen zerstört. Die immer noch eindrucksvollen Ruinen werden auf Schautafeln beschrieben. Wer mehr wissen möchte nimmt samstags um 14:30 oder sonn-/feiertags um 11 Uhr an einer Führung (Mai bis Oktober) teil. Mit der gleichen Eintrittskarte kann auch das Klostermuseum (siehe Abstecher unten) besucht werden. Darüber hinaus bietet die Touristinformation Calw zahlreiche Sonderführungen in den Hirsauer Klöstern an. Im Klosterbereich befindet sich ein Café im ehemaligen Wagenhaus. Die Fachwerkgebäude am unteren Tor werden vom Finanzamt genutzt. Durch dieses Tor verlassen wir das Klostergelände wieder, queren wieder die Wildbader Straße und folgen ihr bis wir noch vor dem Kreisverkehr auf den Verteiler „Hirsau“ stoßen. Hier lohnt noch ein weiterer Abstecher (ca. 200 m) zur Aureliuskirche und zum Klostermuseum. Von der ehemaligen Kirche steht nur noch das Endstück. Bei Grabungen wurden Grundmauern der ehemaligen romanischen Abteikirche aus dem 9. Jahrhundert freigelegt. Die heutige katholische Kirche St. Aurelius wurde von Otto Herbert Hajek und Wilhelm Geyer gestaltet und wurde 1955 wieder eingeweiht. Sie ist tagsüber geöffnet. Beim Eintritt müssen sich die Augen erst an das Dämmerlicht gewöhnen. Die Ruhe in dem Kirchengebäude ist beeindruckend. Nichts für den eiligen Besucher. Das Klostermuseum (geöffnet Di-Fr 13-16 Uhr, Sa und So 12–17 Uhr) steht direkt neben der Kirche. Es gehörte einst zu den mittelalterlichen Klosteranlagen und bietet heute einen Einblick in die über 1.100 Jahre zurückreichende Klosterkultur. Hinter dem Gebäude befindet sich ein liebevoll gepflegter Kräutergarten.
Zurück am Wegweiser führt uns die rot-schwarze Raute des Ostwegs an der Römerklinik vorbei bergan. Nach einigen Treppenstufen in den Wald hinein laufen wir an einigen stark bemoosten mächtigen Buchen vorbei. Immer wieder öffnet sich der Wald und wir haben einen schönen Blick über Hirsau und den auf der anderen Nagoldseite liegenden Wald. Der schmale Steg stößt auf einen breiten Forstweg, auf den wir nach links abbiegen. Kurze Zeit taucht ein Aussichtsrastplatz auf. Nach einer Rechtskurve liegt der Schinderbach, der uns noch eine Weile begleiten wird, tief unter unserem Weg. Wir beginnen den steilen Anstieg auf einem schmalen Steg. Meist gibt es etwas zu naschen. Am Wegrand wachsen Blaubeeren, Himbeeren und Brombeeren. Die jungen Laubbäume links des Weges fallen durch ihre asymmetrischen Blätter auf. Hier wurden oberhalb der Schlucht viele Ulmen neu gepflanzt. Ulmen sind aufgrund einer vom Ulmensplintkäfer übertragenen Pilzerkrankung selten in unseren Wäldern geworden. Wer das Gästehaus des Klosters besucht hat, hat vielleicht das Gedicht Ludwig Uhlands über die Ulme, die lange aus den Ruinen herausragte, gelesen. Der Ostweg verlässt uns in Richtung Altensteig und wir folgen nun wieder der gelben Raute.
Beim Alzenbrunnen haben wir bereits 440 Höhenmeter erreicht und können dort an dem Rastplatz ein wenig verschnaufen und die Füße im Schinderbach erfrischen. Der Brunnen wurde bereits im ausgehenden Mittelalter als „Alzenbrünnlin“ erwähnt. Er floss auch in trockenen Jahren und versorgte Mensch und Tier aus Alzenberg (östlich von Altburg). Zwei Wege führen weiter nach Altburg. Wir nehmen den steilen in Richtung Kooväcker und treffen nach weiteren Höhenmetern auf einen breiten Forstweg, dem wir nach links folgen. Der nächste Waldweg führt uns nach rechts wieder bergan. Der Bachlauf begleitet uns weiterhin. Plötzlich öffnet sich der Wald und wir laufen über den gemähten Wiesenweg geradeaus weiter. Mit dem nächsten Forstweg queren wir den Bach linkerhand und folgen der gelben Raute auf asphaltierten Wegen, vorbei an Wiesen und Feldern. Wir ignorieren den nahen Turm der Altburger Martinskirche und nehmen den Weg in Richtung Spindlerhof. Der Ort gehört seit 1931 zur Gemeinde Altburg. Zwischen Spindlerhof und Altburg entspringt der knapp 1,6 km lange Schinderbach als Aischbach auf 540 m Höhe. Wir durchqueren den Ort auf der asphaltierten Straße, vorbei an schönen renovierten Bauernhöfen mit Schindelverkleidungen und Beschriftungen über den Eingängen. Am Ortsende halten wir uns links. Bald taucht auch schon der Friedhof auf. Wer jetzt noch zum Bauernhausmuseum oder in die Altburger Ortsmitte gehen möchte, folgt der Hirsauer Straße bis zur Theodor-Dierlamm-Straße.
Text und Bilder: Schwarzwaldguide Roswitha Hild
Startpunkt der Tour
Friedhof AltburgAnreise mit dem Auto:
- Autobahn A8 von Karlsruhe: Ausfahrt Pforzheim-West (ca. 30 km); Weiterfahrt über die Bundesstraße 463 Richtung Calw, über die K4325 gelangen Sie über Calw-Wimberg nach Calw-Altburg.
- Autobahn A8 von Ulm/Stuttgart: Ausfahrt Leonberg (ca. 25 km), Weiterfahrt über die Bundesstraße 295 in Richtung Weil der Stadt nach Calw. Weiter geht es über die K4325 nach Calw-Altburg.
- Autobahn A81 von Süden/ Bodensee: Ausfahrt Gärtringen-Stadtmitte (ca. 20 km), Weiterfahrt über die K 1075; in der Nähe von Deckenpfronn am Kreisel die erste Ausfahrt nehmen und auf der B 296 weiter Richtung Calw fahren. Über die K4325 erreichen Sie Calw-Altburg.
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Endpunkt der Tour
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