Schielberg
Schielberg ist der höchstgelegene Ortsteil der Gemeinde Marxzell. Im Süden der Gemarkung steigt das Gelände auf nahezu 560 m an.
Auch Schielbergs erste schriftliche Erwähnung und die seines Schultheißen Albert findet sich in der die Burbacher Mühle betreffenden Urkunde von 1255. Der Name des natürlich schon älteren Ortes lautet in seiner frühesten Form „Scuhelberg“, konnte bisher nicht sicher gedeutet werden und wurde bis in jüngere Zeit ,,Schillberg“ geschrieben. Zur Zeit, da wir die erste Nachricht von der Existenz Schielbergs erhalten, hatte das Kloster Frauenalb sicher schon die Ortsherrschaft inne, ja der Ort wird zum Ausstattungsgut Eberhards III. von Eberstein für das Kloster zu rechnen sein. Allein schon durch die räumliche Nähe zum Kloster bedingt, waren die Beziehungen zwischen dem Ort und der Ortsherrschaft besonders eng. Das Kloster bezog den Großzehnt und die Hälfte des Kleinzehnten, es hatte einen Teil der Äcker und Wiesen, Höfe und Gärten verpachtet und besaß auch geringe eigene Güter. Ein Teil der Klosterhandwerker wohnte in Schielberg.
Nach der Auflösung des Klosters wurde das Klosterareal der Gemarkung Schielberg zugeschlagen und den Bewohnern Frauenalbs 1819 das Schielberger Bürgerrecht zuerkannt.
Im Dorf befand sich seit alters eine St.-Anna-Kapelle, die 1731 als „kleines Capellulein“ bezeichnet wird. 1858 wich sie einem 1856/57 errichteten größeren Kirchenbau in neugotischem Stil. 1908 wurde Schielberg aus der Pfarrei Burbach ausgegliedert und eine eigene Pfarrkuratie gebildet, die 1942 zur Pfarrei erhoben wurde. 1965/66 ist die neue Kirche St. Maria erbaut worden. Ihr Turm und das kühne Dach beherrschen die Silhouette des Ortes.
Wie in den anderen Ortsteilen ist auch in Schielberg die Landwirtschaft nicht mehr die wichtigste Quelle des Lebensunterhalts der Bevölkerung. Das ländliche Ortsbild wird jedoch liebevoll gepflegt. Die Bemühungen wurden im Jahre 1985 im Rahmen des Wettbewerbs ,,Unser Dorf soll schöner werden“ durch die Verleihung einer Goldmedaille gekrönt.
Am Südostrand der Markung liegt in romantischer Einsamkeit der Schlotterhof, 1719 von zugewanderten Salzburger Emigranten erbaut, von denen er auch seinen Namen hat.
Zu etwa der gleichen Zeit wurden ebenfalls Auswanderer aus dem Salzburgischen oder Tirol im Steinhäusle angesiedelt. Der Weiler im Albtal liegt teils auf Schielberger, teils auf Herrenalber Gemarkung, wird also von der ehemaligen Landesgrenze zwischen Württemberg und Frauenalb/Baden durchschnitten. Ein Grenzstein und ein alter Obelisk erinnern an den Grenzverlauf, der in der Landkreisgrenze noch fortlebt.
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