Burbach
Mit der schon erwähnten Besitzbestätigung der ,,Burbacher mulin“ durch Otto von Eberstein und Heinrich von Roßwag für das Kloster Frauenalb vom Jahre 1255 tritt Burbach ins Licht der Geschichte. 1287 übertrug Heinrich I. von Eberstein den Ort (,,villam Burkbach“) und seinen dortigen Besitz zu seinem Seelenheil an das Kloster. Das Dorf dürfte einige Jahrzehnte vorher im Zuge der Ausweitung der ebersteinischen Herrschaft im Waldgebiet des Nordschwarzwalds gegründet worden sein. Eine Burg, von der die alte Namensform möglicherweise herzuleiten ist, kann nicht nachgewiesen werden, doch ist ein ebersteinischer Sitz im Ort belegt.
Das Kloster Frauenalb hatte vom 13. Jahrhundert bis 1803 die Ortsherrschaft mit allen Rechten, dem Genuss eines Teils der Zehnten und Einkünften aus verpachteten Liegenschaften inne. Die Dorfverwaltung, bestehend aus dem vom Kloster ernannten Schultheiß und sechs Richtern (die Richter entsprechen etwa den heutigen Gemeinderäten), ist seit 1402 nachgewiesen. Burbach teilte die politischen Schicksale der gesamten Klosterherrschaft, so auch die Bedrückungen in Kriegszeiten. Das im 16. Jahrhundert neu erbaute Pfarrhaus brannte im Dreißigjährigen Krieg „mit dem gesamten Dorf mit Stumpf und Stiehl“ ab, und an das von Erzherzog Karl von Österreich verhinderte Vordringen des französischen Revolutionsheeres im Jahre 1796 erinnert der Gedenkstein an der Straßenschleife im Albtal.
Das Verhältnis der Burbacher zu ihrer Ortschaft war nicht immer spannungsfrei. 1712 lehnten sie sich wegen der Frondienste auf, 1772 wegen der Zehntabgaben, und der 1797 ausgebrochene Konflikt aus demselben Grund musste gar durch ein Husaren-Exekutionskommando des Markgrafen niedergeschlagen werden.
Durch die Jahrhunderte bildete die Landwirtschaft die Haupterwerbsquelle der Bevölkerung, daneben spielten die Waldgewerbe wie Kohlenbrennen eine Rolle. Mit der Industrialisierung unseres Raumes entwickelte sich Burbach zur Pendlerwohngemeinde, die freilich im Kern ihr bäuerliches Erbe bewahrt hat. So ziert eines der ältesten Fachwerkhäuser des Albtals – es stammt aus dem Jahre 1688 – die Pfarrgasse.
War Burbach zunächst kirchlich eine Filiale der Ettlinger Martinspfarrei, wird 1393 ein eigener Pfarrer erwähnt. Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurden die Pfarrein Marxzell und Burbach zusammengelegt, der Pfarrsitz war Burbach. Das alte mittelalterliche Gotteshaus wurde 1844 durch die heutige Kirche ersetzt. Der neugotische Bau an markanter Stelle beherrscht auch heute noch das Bild des Ortes, dessen Beliebtheit sich nicht zuletzt in einer ungewöhnlich hohen Bevölkerungszunahme (1970: 848 Einwohner, Juni 2010: 1211 Einwohner) und den großen Neubaugebieten dokumentiert.
Zur alten Gemarkung Burbach gehören die im Moosalbtal gelegene Weimersmühle und der Metzlinschwander Hof. Die Weimersmühle ist seit dem Beginn des 16. Jahrhunderts bezeugt, ist sicherlich aber älter. Sie war die Bannmühle für das ebenfalls frauenalbische Völkersbach. Die Siedlung Metzlinschwand, deren erstmals 1193 überlieferter Name auf Brandrodung hinweist, bestand 1552 noch aus fünf Hofstellen, ist aber später auf ein einziges Gehöft zusammengeschrumpft, das vom Kloster bis 1796 in eigener Regie bewirtschaftet wurde. Im 18. Jahrhundert wurde hier eine Pottaschesiederei betrieben.
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