Historischer Stadtrundgang Sigmaringen
In jedem Winkel spüren Sie die Kaiser und Könige! Das ist aufregend und beeindruckend zugleich. Folgende Stationen können Sie auf dem Rundgang erkunden:
- Rathaus Das »erste« Rathaus wurde 1454 erbaut. In den Jahren 1925 bis 1927 entstand das heutige Hauptgebäude nach Plänen des Architekten Friedrich Imbery.
- Schloss Sigmaringen Das Wahrzeichen der Stadt zeigt mit seinem heutigen Ausbau eindrucksvoll die baugeschichtliche Entwicklung von einer mittelalterlichen Burg zu einem fürstlichen Residenzschloss. Es ist seit 1534 Sitz der Grafen und späteren Fürsten von Hohenzollern-Sigmaringen.
- Marstall Fürst Josef von Hohenzollern ließ 1724 das repräsentative Marstall-Gebäude errichten. Unter Fürst Karl Anton von Hohenzollern wurde es in den Jahren 1866/67 im Stil der Renaissance umgebaut und renoviert.
- Stadtpfarrkirche St. Johann Die Pfarrkirche beim Schloss geht auf die 1247 erstmals bezeugte Burgkapelle zurück. Sie wurde 1583 neu errichtet und diente als Grablege der Grafen von Werdenberg sowie bis 1844 der Fürsten von Hohenzollern-Sigmaringen. In der Zeit von 1756 bis 1763 erstellte Maurermeister Johann Martin Ilg einen weiteren Neubau, der lediglich die Nordwand und den Turm stehen ließ.
- Fidelishaus Nach der Überlieferung soll hier Markus Roy (1577–1622) geboren und aufgewachsen sein. Der Sohn eines Gastwirtes und späteren Bürgermeisters machte sich nach Studien der Philosophie und Rechtswissenschaften als »Advokat der Armen« einen Namen. Roy entschloss sich zum Ordensleben, wurde Kapuzinermönch mit dem Namen »Fidelis« und wirkte als wichtiger Volksprediger der Gegenreformation.
- Hoftheater Das 1826 von Fürst Anton Alois erworbene Gebäude wurde zum Theater umgebaut und bot 149 Zuschauern Platz. Bis 1949 fanden hier Aufführungen unter den Fürstlich Hohenzollerischen Theaterdirektoren statt.
- Runder Turm Er entstand als Wehrturm der alten Stadtbefestigung. Die Wappen an der Außenmauer weisen auf die Schloss- und Stadtbesitzer hin. Das Innere gewährt Einblicke in die wesentlichen Daten der Stadtgeschichte.
- Ateliers im Alten Schlachthof Im Industriebaustil der Gründerjahre wurde der Alte Schlachthof in den Jahren 1884 und 1885 unter dem preußischen Regierungs- und Baurat Wilhelm Laur (1820- 1901) errichtet. Der Gebäudekomplex bestand aus dem Hauptgebäude mit Schlachthallen, zwei Hintergebäuden mit Stallungen, Kaldaunenwäsche, Freibank, KrankenViehstall und Holzschuppen. Heute sind die »Ateliers im Alten Schlachthof« ein vielbeachtetes Kulturzentrum.
- Stadthalle In den Jahren 2010 und 2011 wurde die Stadthalle nach Plänen des Stuttgarter Architekturbüros Dasch Zürn von Scholley grundlegend saniert und erweitert. Heute ist sie eine der modernsten Veranstaltungslokalitäten in der Region.
- Josefskapelle Die Josefskapelle wurde 1629 von Hans Albertal erbaut und 1660 von Michael Beer barockisiert. Die Innenausstattung aus dem Jahre 1739 stammt von Nikolaus Schütz und Josef Ignaz Wegscheider. Die Kapelle als Ort von Andachten und Gottesdiensten ist nur zu diesen Gelegenheiten geöffnet.
- Alte Schule Von 1875 bis 1879 nach Plänen des fürstlichen Hofkammerbaurats Joseph Laur (1817-1886) und seines Bruders Wilhelm Laur erbaut, wurde sie bis 1975 als Schulhaus genutzt. 1988 umfassend saniert, konnte das klassizistische Gebäude zum städtischen Kulturzentrum ausgebaut werden. Seitdem beherbergt es die Stadtbibliothek, die städtische Musikschule und ist Veranstaltungsort für Vorträge, Ausstellungen und Musikabende.
- Landeshaus Nach der Auflösung des Landeskommunalverbandes im Zuge der Kreisreform von 1973 ging das Gebäude im Jahr 1975 in das Eigentum des Landkreises Sigmaringen über. Heute befindet sich das Landeshaus im Eigentum des Landes Baden-Württemberg, das das Gebäude in den Jahren 1988 bis 1992 grundlegend renovieren ließ.
- Ständehaus, heute: Hohenzollerische Landesbank Kreissparkasse Das im Jahr 1999 grundlegend sanierte Gebäude beherbergt die Hohenzollerische Landesbank Kreissparkasse Sigmaringen, die 2009 auf eine 175-jährige Tradition zurückblickte.
- Meinrad-von-Ow-Haus ( Sutorhaus) Das Gebäude grenzte ursprünglich an die ehemalige Stadtmauer beim Mühltor. Eswurde 1699 an Stelle eines älteren Hauses neu als Wirtshaus zum Ochsen erbaut. 1744 erwarb der bedeutende Barockmaler Meinrad von Ow das Gebäude. Neben seiner umfangreichen künstlerischen Tätigkeit bewirtschaftete er den Gasthof bis zu seinem Tod im Jahr 1792. Der Name Sutorhaus stammt von der letzten Besitzerin des Hauses, Frieda Sutor, die das Gebäude im Jahr 1973 testamentarisch der Stadt vermachte.
- Marstall-Passage/Karlsplatz Das Fürstliche Reithaus wurde 1876/77 bezogen. 1926 wurde die Fürstliche Hofschreinerei und 1956 die Fürstlich Hohenzollernsche Elektrozentrale im Gebäude untergebracht. 1993 erhielten die Architekten August und Agnes Moschkon den Auftrag zur Restaurierung, zum Umbau und zur Erweiterung der ehemaligen Reithalle. Voraussetzungen für die Planungen waren die Auslagerungen der Hofschreinerei und der Elektrozentrale. Das neue Geschäftszentrum und Parkhaus »Marstall-Passage« wurde 1997 eingeweiht
- Prinzenbau, heute: Staatsarchiv Das heutige Erscheinungsbild mit der neoklassizistischen Fassade geht im Wesentlichen auf Umbauten in den Jahren 1872 und 1896/98 zurück. Bis 1958 wohnten Angehörige des Fürstenhauses in dem Gebäude. Seit 1980 befindet sich das Gebäude im Eigentum des Landes Baden-Württemberg. Nach aufwändigen Renovierungs- und Umbauarbeiten wurde das für den Regierungsbezirk Tübingen zuständige Staatsarchiv hier untergebracht.
- Karlstraße Die Funktion Sigmaringens als Residenzstadt und Verwaltungsmittelpunkt eines seit 1806 souveränen Fürstentums ließ im 19. Jahrhundert an der neu geschaffenen 750 m langen Karlstraße repräsentative Behörden- und Wohngebäude entstehen, die sich von der verwinkelten Altstadt stark abheben. Die Karlstraße wurde wegen ihrer Regierungs- und Beamtenatmosphäre auch »Zylindergasse« genannt. Bis heute sind in der Straße zahlreiche Behörden und Gerichte untergebracht.
- Prinzessinnenpalais, heute: Verwaltungsgericht In den 1880er Jahren war das Gebäude Wohnsitz der Prinzessin Karoline von Hohenzollern, der Schwester des Fürsten Karl Anton. Aus dieser Zeit stammt die Bezeichnung »Prinzessinnenpalais«. Das Gebäude wurde in den Jahren 1993 bis 1995 vom Land Baden-Württemberg umfassend restauriert. Es beherbergt heute Diensträume des Verwaltungsgerichts Sigmaringen.
- Regierungsgebäude I, heute: Verwaltungsgericht Nach der Abtretung des Fürstentums an Preußen 1850 diente es bis 1945 der preußischen Regierung für den Regierungsbezirk Sigmaringen (die Hohenzollernschen Lande) und wurde zur Unterscheidung vom Ständehaus (dem heutigen Landesbankgebäude), in dem ein weiterer Teil der Regierungsbüros untergebracht war, »Regierungsgebäude I« genannt. Seit 1959 ist das Gebäude Sitz des für den Regierungsbezirk Tübingen zuständigen Verwaltungsgerichts Sigmaringen.
- Oberamt, heute: Polizei Das Gebäude wurde 1843/44 nach Plänen des Fürstlich Hohenzollernschen Hofbaumeisters Gottfried Bröm errichtet. Bis 1982 diente es als Sitz des Oberamts bzw. Landratsamts Sigmaringen. Heute ist es Sitz der Verkehrspolizeidirektion des Polizeipräsidiums Konstanz und Polizeirevier der Kreisstadt Sigmaringen.
- Ehemalige ev. Schule 1880/81 wurde neben der Kirche nach den Plänen des preußischen Regierungsund Baurat Wilhelm Laur ein Evangelisches Schulhaus errichtet, das bis 1905 mehrfach umgebaut und erweitert wurde. Im Jahr 1906 ging der Unterhalt der Schule – und damit auch das Gebäude – per Gesetz auf die Stadt über. Nachdem die Evangelische Schule verlegt worden war, erwarb die evangelische Kirchengemeinde das Haus im Jahr 1911 und nutzt es seither für Verwaltungszwecke und die gemeindeeigene Diakonie.
- Evangelische Stadtkirche und Pfarrhaus Der Preußische Oberhofbaurat Friedrich August Stüler, Schüler und Nachfolger Karl Friedrich Schinkels, plante und leitete 1861/1862 den Bau der steinsichtigen evangelischen Stadtkirche im neogotischen Stil. Kirche, Pfarrhaus und Gemeindehaus sind Zentrum der großflächigen Evangelischen Kirchengemeinde Sigmaringen.
- Hofkammer, heute: Amtsgericht Das ehemalige Fürstlich Hohenzollernsche Forst- und Rentamt wurde 1846 bis 1848 nach Plänen des fürstlichen Bauinspektors Joseph Laur im klassizistischen Stil erbaut. Später war es Sitz der fürstlichen Hofkammer, deren Direktor in dem Haus auch wohnte. Vom Land Baden-Württemberg 1995/97 umfassend saniert und erweitert beherbergt das Gebäude heute das Amtsgericht.
- Hedinger Kirche Das im 14. Jahrhundert gegründete Dominikanerinnenkloster Hedingen wurde 1597 aufgehoben. Die Gebäude übernahmen 1624 Franziskaner, die bis zur Auflösung des Klosters 1816 blieben. Das Langhaus der jetzigen Kirche wurde 1680/82 errichtet. Die daran im Norden angebaute Marienkapelle stammt aus dem 18. Jahrhundert. 1889 wurde der Chor der Kirche vom fürstlichen Hofkammerbaurat Johannes de Pay (1844-1899) durch den heutigen Kuppelbau ersetzt. In der Kirche befindet sich seit 1844 die fürstlich hohenzollerische Gruft. Kirche und Gruft sind nicht öffentlich zugänglich.
- Prinzengarten Der Prinzengarten (früher Langer Garten) wurde nach den Plänen des Gartendirektors Heinrich Grube von 1869 bis 1879 als erbprinzliche Parkanlage im gemischten Stil (Elemente des englischen Landschaftsgartens sowie geometrisch angelegte Parterreanlagen) gestaltet. Die ehemals größere Parkanlage zwischen Karlstraße und Donauufer war der Fürstlichen Familie vorbehalten und diente der Erholung und Repräsentation. Seit 1974 ist der Prinzengarten auch für die Öffentlichkeit zugänglich und wird als Naherholungsbereich innerhalb der Stadt genutzt.
- Bahnhof Das Bahnhofsgebäude wurde 1872/73 im Stil der Neorenaissance von Baurat Schlierholz und Bauinspektor Eulenstein für die Königlich Württembergischen Staatseisenbahnen erbaut. Staatsverträge von 1865 hatten es den württembergischen und badischen Eisenbahnverwaltungen erlaubt, auch das preußische Sigmaringen in ihr Streckennetz einzubeziehen.
- Hofgarten 1890 errichtete Fürst Leopold von Hohenzollern ein Gesellschaftsgebäude für die Mitglieder der »Museumsgesellschaft«, einer Sigmaringer Honoratiorenvereinigung. Das Gebäude beherbergte Gesellschaftsräume, eine Schänke, eine Kegelbahn und einen prächtig ausgestatteten Festsaal für Abendveranstaltungen, Bälle und Konzerte. 1994 erteilte das Fürstenhaus den Architekten August und Agnes Moschkon den Planungsauftrag zur Restaurierung, zum Umbau und zur Erweiterung des historischen Museumsgebäudes. Das neu entstandene Schulungs- und Tagungszentrum der Hohenzollerischen Landesbank »Hofgarten« wurde 1997 eröffnet. Dieses umfasst das alte Museumsgebäude und zwei moderne Flügel. Der Name »Hofgarten« rührt vom Standort des Gebäudes im ehemaligen fürstlichen Hofgarten her, der im 16. Jahrhundert angelegt worden war.
- Ehemaliges Elektrizitätswerk 1896 baute die Fürstlich Hohenzollernsche Hüttenverwaltung Laucherthal ein ursprünglich vierstöckiges Mühlengebäude durch Abriss der beiden obersten Geschosse und Einbau einer Turbine und zweier Gleichstromgeneratoren zu einem Elektrizitätswerk um. Bis zum Bau des Elektrizitätswerks an der Donau wurde seit 1893 Sigmaringen durch eine Fernleitung vom Hüttenwerk Laucherthal mit Strom versorgt.
- Kantorenhaus oder »Dorn’sches Haus« Das in alemannischer Fachwerkbauweise 1464 errichtete Haus wurde ausschließlich
mit Eichenholz erbaut. Das spätmittelalterliche Gebäude mit einer sogenannten Bohlenstube zählt zu den ältesten Häusern in Sigmaringen. Nach dem Dreißigjährigen Krieg war das Fachwerkhaus in einem schlechten baulichen Zustand und wurde während der Barockzeit mehrfach renoviert (1649, 1690, 1760). Nach mehreren Eigentümerwechseln wurde es zu einem Geschäftshaus mit einem großen Schaufenster im ersten Stock umgebaut bis schließlich der Architekt Roland Stegmaier das Gebäude erwarb und nahezu den ursprünglichen Zustand wieder herstellte.
Autorentipp
In den Monaten April bis September starten zu zahlreichen Terminen geführte "Entdeckungsreisen" durch die Geschichte der Stadt. Termine finden Sie im Veranstaltungskalender online. Treffpunkt bei der Tourist Info, Preis: € 5,00 p.P.
Wegbeschreibung
Es gibt keine starr festgelegte Reihenfolge um die historischen Gebäude zu erwandern.
Ausrüstung
Auch wenn wir uns auf gut befestigten Wegen bewegen: bitte denken Sie an wetterangepasste Bekleidung!
Startpunkt der Tour
Rathaus SigmaringenNähere Informationen zum ÖPNV finden Sie hier.
Informationen zum innerstädtischen Busverkehr der Stadtwerke Sigmaringen finden Sie hier.
In der Innenstadt befinden sich viele Parkmöglichkeiten für kurze aber auch lange Parkdauer. Die Gebühren können per SMS oder App bezahlt werden, alle weiteren Informationen finden Sie hier.
Endpunkt der Tour
Rathaus SigmaringenDie Inhalte werden von den Veranstaltern, Städten und Kommunen vor Ort sorgfältig selbst gepflegt. Kurzfristige Terminänderungen, -verschiebungen oder eine fehlerhafte Übermittlung können wir nicht ausschließen. Wir empfehlen deshalb vor dem Besuch die Informationen beim Anbieter selbst einzuholen. Für die inhaltliche Richtigkeit von Dritten können wir keine Gewähr bieten. Zudem können wir keinen Anspruch auf Vollständigkeit garantieren.