Der grüne Weg
Ein kurzer Stadtrundgang entlang der Kehler Hauptstraße über die Christuskirche zum Ehrenfriedhof und über den Rehfußplatz zurück in die Innenstadt.
Die Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke
(Nr. im PDF Plan 1) Kriegerdenkmal mit Mutter Kinzig Das Denkmal erinnert an die Gefallenen des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71. Es wurde 1905 vor dem ehemaligen Rathaus der Stadt Kehl aufgestellt, welches sich zwischen den heutigen beiden Bistros auf dem Marktplatz befand. Die Eisengussfigur der Mutter Kinzig, ein Werk des Bildhauers Franz Xaver Reich aus Hüfingen, stand neben Vater Rhein in einer Turmnische der 1861 eingeweihten Eisenbahnbrücke. Durch die 1870 erfolgte Sprengung der Eisenbahnbrücke wurde die Mutter Kinzig im Rhein versenkt. Erst Jahre später konnte sie geborgen werden und wurde Teil des Kriegerdenkmals. In beiden Weltkriegen ist die Mutter Kinzig dem Schicksal, als Metallspende für Kriegszwecke zu enden, nur knapp entkommen.
(Nr. im PDF Plan 2) Rathaus Das heutige Rathaus der Stadt Kehl wurde 1817 nach Plänen des badischen Architekten Friedrich Arnold, einem Weinbrenner-Schüler, als zweigeschossige Kaserne gebaut und noch im selben Jahr durch ein drittes Geschoss (Kommandantenwohnung) erweitert. 1869 wurde dieses dritte Stockwerk aus verteidigungstechnischen Gründen abgetragen, da es den Militärposten im Turm der Christuskirche den Blick auf die Eisenbahnbrücke verstellte. Nach der Annexion des Elsass’ und der Grenzverlegung als Folge des Krieges 1870/71 verlor die Kaserne ihre militärische Bedeutung – 1872 zogen ein Arzt und Schulklassen ein. Nach der Vereinigung der bis dahin selbständigen politischen Gemeinden Dorf und Stadt Kehl 1910 wurde das Gebäude zum Rathaus. 1921 bis 1923 setzte der Architekt Arthur Valendaire das dritte Obergeschoss wieder auf – dabei veränderte und vergrößerte er das Gebäude im neoklassizistischen Stil. Dazu zählen der von vier Säulen getragene Vorbau und ein Seitenflügel. 1999 erhielt das Gebäude seine jetzige Optik in Altrosa und das Giebelfeld einen Wappenschmuck. Fünf Wappen zeigen eine Auswahl der zahlreichen Herrschaftshäuser, die Kehl einst in ihren Besitz genommen hatten (v. l. n. r.: Wappen des Hauses Nassau, Wappen des „Unser Frauen Werk“ der Stadt Straßburg, Wappen des Hauses Baden, Wappen der Bourbonen, Wappen der Herren Böcklin von Böcklinsau). Zwischen den vier Halbsäulen der Hauptfassade sind links das Wappen von Dorf Kehl, in der Mitte das Wappen der Vereinigung von Dorf und Stadt und rechts das seit 1934 und bis heute gültige Wappen der Stadt Kehl zu sehen.
(Nr. im PDF Plan 3) Christuskirche Die Christuskirche wurde von 1822 bis 1824 im klassizistischen Stil von dem Weinbrenner-Schüler Johann Friedrich Voss, Sohn des Dichters Johann Heinrich Voss, als Gotteshaus der evangelischen Kirchengemeinde erbaut. Es ist vermutlich der vierte Kirchenbau an dieser Stelle.
(Nr. im PDF Plan 4) Ehrenfriedhof Auf dem Friedhof haben im Zweiten Weltkrieg getötete deutsche Soldaten, die verstreut im Elsass, in den Vogesen, in der oberrheinischen Tiefebene oder auf dem Zivilfriedhof von Kehl bestattet waren, eine würdige letzte Ruhestätte gefunden. Insgesamt zählt die Belegungsliste 2144 Tote. Die Einweihung des Friedhofs mit dem Ehrenmal fand am 5. Oktober 1958 statt. Die Anlage wurde von Robert Tischler aus München gestaltet.
(Nr. im PDF Plan 5) Rehfusvilla Die Rehfusvilla war das Haupthaus der ehemaligen „Hutfabrik Rehfus“ (Verwaltung und Wohnhaus der Familie), welche 1867 von Lahr nach Kehl verlegt worden ist. Der Gründer Carl Rehfus und sein Sohn und Nachfolger Carl Johann Rehfus-Oberländer schafften es, die Firma fast 100 Jahre aufrecht zu erhalten. 1963 musste die Produktion eingestellt werden, da zu diesem Zeitpunkt der Hut nicht mehr zum täglichen Chic gehörte. Im Zuge der umfangreichen Sanierung des Stadtviertels „Kahllach“ wurden die Gebäude mit den Werkstätten abgerissen. Erhalten geblieben sind das Torbogengebäude an der Fabrikstraße und die Rehfusvilla, beide sind heute Domizil grenzüberschreitender Einrichtungen.
(Nr. im PDF Plan 6) Friedenskirche 1817 entstand im Westen des Marktplatzes an der Rheinstraße eine so genannte Notkirche für Katholiken und Protestanten, da deren Kirchen 1793 in der Festung Kehl zerstört worden waren. Als die Notkirche baufällig wurde, machten beide Konfessionen ihre Ansprüche auf eigene Kirchen geltend. Die Landesregierung genehmigte aber nur den Bau einer Simultankirche. Den Entwurf fertigte Friedrich Theodor Fischer, auch ein Weinbrenner-Schüler. Am 27. Juli 1851 fand nach vierjähriger Bauzeit der erste Gottesdienst in dieser neugotischen Simultankirche, heute Friedenskirche, statt. Sie wurde von beiden Gemeinden genutzt, bis die katholische Gemeinde am 28. Juni 1914 ihr eigenes Gotteshaus, die Pfarrkirche St. Johannes Nepomuk, einweihen konnte.
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