Schloss Heuchlingen
Das Deutschordensschloss Heuchlingen erhebt sich auf einer steilen Anhöhe über der Jagst etwa drei Kilometer oberhalb der Mündung in den Neckar.
Die Anlage
Schloss Heuchlingen in Bad Friedrichshall präsentiert sich dem Besucher als guterhaltene Anlage mit vierstöckigem Hauptgebäude (Steinhaus), Nebengebäuden und einem hohen Turm, die den Innenhof umschließen, sowie Wirtschaftsgebäuden, einer Wehrmauer, Rundtürmen und Bastionen um den Außenhof. Der ganze Komplex vermittelt einen guten Eindruck vom Schlossbau der Renaissance.
Das sogenannte Steinhaus mit Küchenvorbau und einem kleineren Nebengebäude zieren schmucke Renaissancefenster und ein schöner, mehrgeschossiger Volutengiebel. Die Kellerräume sind überwölbt. Das hohe Mansarddach des Hauptgebäudes stammt aus dem 18. Jahrhundert. Durch den Küchenvorbau ist das Steinhaus mit dem Altbau verbunden, der ursprünglich als Wohnung des Amtmannes diente, bevor im 18. Jahrhundert der Umzug in das Steinhaus erfolgte. An den Altbau schließt sich der viereckige, aus Großquadern errichtete Turm an, der von einem geschweiften Haubendach bekrönt wird.
Zu Füßen von Schloss Heuchlingen steht noch, wenn auch nur in Teilen erhalten, die alte Heuchlinger Mühle, die schon im 13. Jahrhundert existierte. Das heutige Gebäude wurde 1765 errichtet und um 1900 ausgebaut.
Zur Geschichte
Bei der Anlage mag es einmal eine Siedlung, vielleicht auch nur ein größeres Gehöft gegeben haben, deren Anfänge im 6. bis 8. Jahrhundert liegen mögen. Der ursprüngliche Name Huchelheim ist fränkisch und bedeutet „Heim des Huchilo“.
Wahrscheinlich noch im 12. Jahrhundert wurde eine Burg zu Huchelheim erbaut. Erstmals erwähnt wurde sie im Jahre 1222 zusammen mit der darunter liegenden Mühle. Als Burgherr wurde der Adlige Henricus de Huchelheim genannt. Obwohl das Geschlecht derer von Huchelheim, welche die Burg als Lehen der Reichsabtei Ellwangen innehatten, erst nach 1530 ausstarb, hatte es bereits 1330 keinen Besitz mehr in Heuchlingen. Wie aus zahlreichen Urkunden hervorgeht, vergab die Abtei Ellwangen in der Folgezeit Burg und Güter in Heuchlingen an verschiedene Adlige der näheren Umgebung, darunter die Herren von Bieringen, die Grecken von Kochendorf, die Herren von Wittstatt, die Herren von Gosheim und die Cappler von Oedheim. Die Burg war zur Ganerbenburg geworden.
Im Städtekrieg der Jahre 1449/50 wurden ein Teil der Burganlage und die Mühle durch Bürger der freien Reichsstadt Wimpfen verwüstet und angezündet. Als 1484 der Deutsche Ritterorden die Herrschaft in der Region übernahm, gelangte auch Heuchlingen in den Folgejahren in dessen Besitz. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurde die Burg Sitz eines Unteramtes im Oberamt Gundelsheim, den sie rund 300 Jahre behalten sollte. Im Bauernkrieg 1525 wurde Burg Heuchlingen zerstört. 1530 erfolgte unter dem Deutsch- und Hochmeister Walter von Cronberg der Wiederaufbau im Stile eines Renaissanceschlosses.
Mitte des 18. Jahrhunderts erfolgten eingreifende Umbaumaßnahmen, die dem Schloss Heuchlingen das jetzige Aussehen verliehen. 1806 zog der erste König von Württemberg, Friedrich I., Schloss Heuchlingen mit allen Rechten an sich. Heute ist es Mittelpunkt eines rund 100 Hektar großen landwirtschaftlichen Gutes.
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