Ruine Anhausen
"Auf Fels gebaute, geheimnisumwobene Kirchenruine Anhausen"
Anhausen heißt der kleine Mühlenort im Bühlertal bei Sulzdorf mit nur wenigen Einwohnern. Der winzige, versteckt gelegene Weiler war ursprünglich der Ausgangspunkt zur Besiedlung Sulzdorfs. Auf einem idyllischen Felsen über dem Fluss Bühler, an der Mündung des Baches "Schwarze Lache" stand auf dem heutigen Kirchplatz die Urkirche der Gegend St. Bartholomäus. Unter dem Kirchenfelsen finden sich mehrere Grotten, in einer Nische steht sogar eine Marienstatue.
Erste Erwähnung des Ortes erfolgt um 976: ein Edelfreier Namens Reinger tauscht Besitzungen in Sulzdorf, die zur Kirche in Anhausen gehören, mit dem Bischof Poppo II von Würzburg gegen Güter bei Detwang (Rothenburg/Tauber). Der Name Anhausen kann von "aha" = „Wasserlauf“ herrühren (Ahausin 1241; Anhusen 1337). Es könnte auch ein keltischer Platz gewesen sein. Denn es gibt hier die Felsen, eine Höhle und viel Wasser. Ein unbedeutender Niederadel ist in den Jahren 1251 und 1273 schriftlich belegt. Die Burg oberhalb der Ortschaft Anhausen wurde vermutlich nach 1300 von König Ludwig dem Bayern zerstört. Von 1506 gibt es noch einen wertvollen Altarschrein (aus der Zeit der großen Kirchweihe mit 500 Plätzen). Heute wird dieser Schrein im Landesmuseum verwahrt.
Die Vogtei gelangt von den Erben derer von Vellberg im Jahre 1605 an
das Kloster Comburg: Graf Heinrich von Komburg und seine Gemahlin Geba
schenken ihren gesamten Besitz her – auch ihren Besitz in Sulzdorf. Nach
der Verlegung der Pfarrei in den Hauptort Sulzdorf, wird die alte
Urkirche 1863 verkauft und abgetragen. In der zweiten Hälfte des 20.
Jahrhunderts wird der alte Kirchenstandort mit niedrigem Mauerwerk als
Freiluft-Kirchplatz hergerichtet und so der früheren Kirchenanlage
nachempfunden.
Literatur/Quelle: Willi Biedermann hd-Verlag Wankmüller, 1000 Jahr Feier
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