Blänke im Naturschutzgebiet Weitenried
Einweihung einer Blänke mit einer Fläche von rund 2.700 qm beim Naturschutzgebiet Weitenried
In der Gemeinde Steißlingen wurde im Gewann Espach eine Flachwasserzone mit einer Fläche von rund 2.700 qm so angelegt, dass sie dauerhaft einen niedrigen Wasserstand von bis zu 30 Zentimetern hat. Dafür sorgen die zwei Durchlässe in den Seeriedgraben. Der Graben wurde im Zuge dieser Maßnahme ausgeweitet, der Uferbereich und die Durchlässe wurden neu eingesät.
Das neue Feuchtbiotop dient vor allem als Trittstein im Biotopverbund feuchter Standorte und ist ein wichtiger Beitrag zur Umsetzung des Fachplans Biotopverbund Baden-Württemberg. Das Vorhaben wurde von der Gemeinde Steißlingen mit Unterstützung der Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg und der Heinz Sielmann Stiftung angelegt.
Einweihung einer Blänke beim Naturschutzgebiet Weitenried
Steißlingen, 11.06.2018 – Im Gewann Espen fand die Einweihung der neuen Flachwasserzone nahe des Naturschutzgebietes Weitenried statt. Die neue Blänke wurde heute als 36. Biotopstandort in Sielmanns Biotopverbund Bodensee eröffnet.
Rund 2.600 m³ Bodenaushub wurden für das Gewässer entnommen und auf die umliegenden Wiesenflächen verteilt und als Feuchtwiese eingesät. Der Boden wurde mit einer standortgerechten Feuchtwiesenmischung eingesät. Die Blänke hat zwei Durchlässe zum angrenzenden Seeriedgraben, sodass der Wasserstand reguliert ist. Ein bestehender Durchlass wurde hierfür erweitert, ein zweiter kam dazu. Die reine Wasserfläche beträgt ca. 2.300 m². Hinzu kommen die Böschungen. Die Blänke ist so konzipiert, dass sie an vielen Stellen einen Wasserstand von maximal 30 cm hat. In der Flachwasserzone sind 2 Brutinseln angelegt, auf denen Vögel vor vierbeinigen Nesträubern gut geschützt sind. Die als Biotop für Amphibien, Libellen sowie Wat- und Wasservögel hergestellte Flachwasserzone konnte von der ortsansässigen Firma Nacken Anfang März 2018 fertig gestellt.
Bürgermeister Mors ist sehr erfreut darüber, das im Jahr 2016 noch von seinem Vorgänger Artur Ostermaier in die Wege geleitete Projekt, heute einweihen zu dürfen. Einen besonderen Dank spricht er auch den beiden Stiftungen aus, welche sich an dem Projekt beteiligen und ohne deren finanzielle Unterstützung die Blänke nicht realisiert werden könnte. Der Aufwand für die Herstellung des Gewässers beträgt rund 42.000 €. Bereits in der Vergangenheit hat sich die Gemeinde für das Thema Naturschutz sehr engagiert. Hieran wird für die Zukunft festgehalten.
Für die Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg dient das neue Feuchtbiotop der Gemeinde Steißlingen vor allem als Trittstein im Biotopverbund feuchter Standorte und fördert zugleich Lebensqualitäten im Umfeld des Naturschutzgebietes Weitenried. „Mit dem Projekt wird ein wichtiger Beitrag zur Umsetzung des Fachplans Biotopverbund Baden-Württemberg sowie der Naturschutzstrategie des Landes geleistet. Daher freut sich die Stiftung Naturschutzfonds außerordentlich über die Initiativen, die die Naturschutzstrategie vor Ort mit Leben füllen", unterstreicht Manfred Fehrenbach, Geschäftsführer der Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg das Landesinteresse an der Biotopmaßnahme.
Sindy Bublitz, Projektleiterin der Heinz Sielmann Stiftung, ergänzt: „Jeder Gemeinde ihr Biotop. Die Heinz Sielmann Stiftung freut sich sehr, dass die Gemeinde Steißlingen dieses Motto zur Förderung der Biodiversität aufgegriffen hat und mit dem neuen Flachgewässer heute der 36. Biotopbaustein im Sielmann Biotopverbund Bodensee eingeweiht werden kann".
Bereits zu Beginn des Jahres 2016 gab es erste konkrete Überlegungen, ein weiteres Naturschutzprojekt in Steißlingen in die Wege zu leiten. Es wurden hierzu verschiedene Standorte und Projekte auf der Gemarkung Steißlingen begutachtet und vorgeschlagen. Die favorisierte Wahl fiel auf den Standort Espach im Weitenried. Die ruhige Lage beim Naturschutzgebiet sind die idealen Bedingungen für einen geschützten Lebens- und Nahrungsraum für Wat- und Wasservögel sowie für zahlreiche Insekten, Amphibien und wasserliebende Pflanzen.
Die Umwandlung der noch wenig genutzten Kleingartenanlagen an dieser Stelle zu einer wertvollen Flachwasserzone waren sehr gute Voraussetzungen für dieses Projekt.
Organisatorische und finanzielle Unterstützung wurde schnell bei den Stiftungen Naturschutzfonds Baden-Württemberg und der Heinz-Sielmann-Stiftung gefunden, welche schon zahlreiche ähnliche Projekte betreut haben. Die enge Abstimmung und Begleitung fand zusätzlich auch mit der Naturschutzbehörde statt. Die Stiftung Naturschutzfonds unterstützt die Neuanlage der Blänke mit rund 21.000 Euro aus Erträgen der Glücksspirale. Die Heinz Sielmann Stiftung hat mit rund 5.800 Euro gefördert.
Eine Informationstafel direkt an der neuen Blänke im Gewann Espach soll für die Zukunft Auskunft über das Projekt geben
Hintergrundinformation:
Seit 40 Jahren fördert die Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg auch Maßnahmen zur Umsetzung der Biotopvernetzung. 2004 initiierte die Heinz Sielmann Stiftung das Projekt „Sielmanns Biotopverbund Bodensee" in den Landkreisen Bodenseekreis und Konstanz. In Zusammenarbeit mit Kommunen, Bürgern und Landnutzern werden neue Biotope für Tiere und Pflanzen geschaffen und bestehende aufgewertet. In 16 Kommunen sind 36 Biotopstandorte mit rund 114 Einzelmaßnahmen bereits realisiert worden. Die Schwerpunkte liegen auf der Anlage von Stillgewässern, dem Erhalt von großflächigen Streuobstwiesen und der Einrichtung von extensiven Weidegebieten.
Preise
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