Weitblick: Kunst am Eppinger-Linien-Weg
Es handelt sich um eine Skulptur der beiden Künstler Hinrich Zürn und Thomas Stopp-Ulted entlang des Eppinger-Linien-Wegs.
An dem Standort am westlichen Stromberganstieg mit weitem Ausblick in die Landschaft sind zwei 1,5 x 3 m große, beidseitige Edelstahlspiegel mit goldenem Holzrahmen auf drehbaren Achsen montiert.
Sie greifen unterschiedliche Facetten des Themas "Weitblick" auf. Zum einen bewies der Türkenlouis militärstrategischen Weitblick, als er erkannte, dass die Entscheidungsschlacht im Pfälzer Erbfolgekrieg nicht am Oberrhein stattfinden würde. Um möglichst viele Truppen in die Niederlande verlegen zu können, ließ er eine mit geringer Truppenstärke zu verteidigende Linie zwischen Neckargemünd und Pforzheim errichten. An Orten mit weitem Ausblick wie etwa am Kürnbacher Altenberg wurden Wachtürme errichtet, um feindliche Truppenbewegungen beobachten zu können. Zum anderen greifen die verzerrten Spiegelungen die gängige Kriegspropaganda auf, Zerrbilder des "Feindes" zu verbreiten, um damit die Bevölkerung und die Armee auf den Krieg einzustimmen. Steht man nahe bei den Spiegeln, fallen die Verzerrungen kaum auf, wenn man sich weiter entfernt, werden sie deutlicher. Jede weitere Spiegelung verstärkt die Verzerrungen, das Bild entfernt sich immer weiter von der Realität.
Und heute?
Die herrlichen Ausblicke über den Kraichgau bereichern die Wanderung auf dem Eppinger Linien-Weg.
Nach
dem II. Weltkrieg zeigten Konrad Adenauer und Charles de Gaulle
politischen Weitblick, indem sie mit ihrem System institutionalisierter
deutsch-französischer Begegnungen auf allen Ebenen die Basis für den
deutsch-französischen Freundschaftsvertrag (1963) legten und die
"Erbfeindschaft" der beiden Nachbarn durch eine (mittlerweile 70jährige)
Friedensperiode ablösten.
Die beiden großen Spiegel erlauben das
Spiel mit der Perspektive: aus Sicht des Angreifers oder des
Verteidigers, vor oder hinter der Linie. Gleichzeitig wird auch Kritik an der oben beschriebenen. Propaganda geübt
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