Ziegelgarten: eine öffentliche Installation aus alten Fragmenten

Der „Ziegelgarten" ist ein öffentliches Kunstwerk im Grenzbereich zwischen einer Baustelle und einer idyllischen Landschaft. Der Park verkörpert das Ethos des Künstlerkollektivs Spazio Cura und besticht durch eine radikale Akzeptanz dessen, was bereits vor uns da war. Das Kollektiv erzielt durch eine möglichst geringe Nutzung neuer Rohstoffe eine maximale räumliche Wirkung. In Vergessenheit geratene Gebäudefragmente und lokales Abfallmaterial werden gekonnt mit neuen Designelementen verbunden. So entfaltet sich auf einer Randfläche in Mühlacker ein neuer öffentlicher Ort.

Der „Ziegelgarten” zeichnet sich als parkähnliche Struktur vor dem umliegenden Baugebiet ab. Das öffentliche Kunstwerk bietet einerseits einen Raum für zwanglose Begegnungen, andererseits können dort heimische Pflanzen wachsen und sich ungehindert ausbreiten. Besucher*innen folgen zunächst einem mit Kies markierten Weg. Der rote Grund erinnert als einziges Überbleibsel an ein ehemaliges Ziegelwerk, unweit des neuen Parks in der Senderstadt. Dort angekommen, können Ornamenta-Reisende und Passant*innen über eine Betontreppe in einen Kessel aus Edelstahl hinabsteigen. Dieses einst leerstehende Schwimmbecken wird mit Bruchstücken aus Sandstein ergänzt, die früher historische Gebäudefassaden zierten. In dem neuen Park können Wachstum und die Umwandlung einer Übergangszone beobachtet werden – sofern die Gesellschaft dies zulässt. Der „Ziegelgarten” unterstreicht den Gedanken, dass die Zukunft mit der Vergangenheit verwoben ist, ebenso wie die Gegenwart ein Spiegelbild der jeweiligen Gesellschaft ist.