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Kirche, Mössingen

Talheimer Bergkirche

Das weithin sichtbar auf einer Bergzunge des Kirchkopfes über dem Ort stehende Gotteshaus gehört zu den ältesten Kirchen im Land. Im Mittelalter zunächst als einschiffige Saalkirche erbaut, wurde sie im 14. Jahrhundert zur heutigen Größe erweitert.

Die erste noch kleinere Bergkirche wurde schon 766 genannt.

873 wurde diese Im Kirchenbezirk zweitälteste "Gaukirche" ( später auch als Eigenkirche bezeichnet) in einer Schenkungsurkunde vom Kloster Lorsch erstmals urkundlich erwähnt. Sie war damals noch kleiner und wurde später vergrößert (1367). 1534 erfolgte die Einführung der Reformation.

Die Empore war früher auch noch an der Südwand - heute ist nur noch an der Westseite, geschmückt mit Bildtafeln von Jesus und seinen Jüngern - auf gewundenen, eichenen Pfeilern aus dem 16. Jahrhundert.

Die Malereien am Spitz-Chor-Bogen stammen aus dem 14. Jahrhundert. Der Chor hatte früher ein gotisches Kreuzrippengewölbe - jetzt ist er mit einer Holzbalkendecke versehen.

Bel Grabungen im Innern der Kirche 1888 wurden Epitaphien (Grabbilder) aus dem 16. Jahrhundert geborgen und ins Innere der Kirche verbracht. 2013 wurde das Letzte von der Außenwand nach innen versetzt um es vor dem Verfall zu retten.

Ein aus der Barockzelt stammendes Lehrbild an der Nordseite des Kircheninneren zeigt allegorische - vom Pietismus geprägte Darstellungen: Gebundenheit an die Welt und Freiheit zu Gott und die Erlösung durch Christus. Das Taufbild von Jesus wurde 1767 von einem Schilling von Cannstatt" (ehemaliger Gutsbesitzer in Talheim) gestiftet.

In der Kirche befand sich einst auch ein in den Jahren 1518/19 gefertigter berühmter Flügelaltar aus der Ulmer Schule des Nikolaus Weckmann. Dieser ist 1844 jedoch an das Land Württemberg verkauft worden. Er kann heute im Stuttgarter Landesmuseum als einer der kostbarsten Altäre bewundert werden.

Eine aus Lindenholz geschnitzte Mutter Gottes (Pieta), zu der noch bis zum Ende des 19. Jahrhunderts die Katholiken der Umgebung Wallfahrten durchführten, wurde 1865 verkauft und steht heute im Schlossmuseum Lichtenstein. 

Hinter der Kirche stand in früherer Zeit ein kleines Beginenkloster. Die dortigen Schwestern lebten nach der 3. Regel des Heiligen Franziscus, jedoch ohne Ordensgelübte. Das Kloster wurde 1331 erstmals erwähnt. Am 18.11.1610 starb die letzte Klosterfrau. Das Kloster ist daraufhin aufgelöst worden. Nach Beendigung des Erbfolgestreits und der Untersagung, die Gebäude in ein Brauhaus umzubauen, wurde das gesamte Anwesen 1766 abgebrochen. Heute erinnert nur noch der Gewandname "Klostergarten" an das frühere Kloster.

Öffnungszeiten:
Die Talheimer Bergkirche ist von April-Oktober einen Sonntag im Monat von 15.00 - 17.00 Uhr geöffnet. Die Termine können Sie beim Pfarramt erfragen. Auch unter der Woche kann die Kirche besichtigt werden. Bitte nehmen Sie hierzu Kontakt mit dem Pfarramt auf.

Hinweis:
Die Talheimer Bergkirche verfügt über einen rollstuhlgerechten Zugang.

Preise

Freier Eintritt

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