Grundhofkapelle Furtwangen-Rohrbach
Kleine Kapelle beim gleichnamigen Grundhof
Besitzer Christa und Franz Fehrenbach, um 1600 erbaut (keine genauen Daten vorhanden).
Schutzpatron der Kapelle ist Maria Verkündigung, 1901 renoviert von Felix Fehrenbach, 1974 renoviert von Alfred Fehrenbach.
1361 ist der Hof das erste Mal erwähnt worden. Hans Wintermantel war wahrscheinlich der Kapellenbauer. Von 1361 -1890 waren Wintermantel auf dem Hof. Anhand der Luftblasen in den Scheiben geht das Denkmalamt Freiburg davon aus, dass die Kapelle um 1700 umgebaut, die runden Fenster zugemauert und die eckigen Fenster eingesetzt wurden. Früher war der Eingang der Kapelle auf der Wetterseite und führte gerade zum Altar.
Herr Fehrenbach erzählt wie es einst auf dem Grundhof war:
Die Erste Glocke war ein „Dunderwetterglöckchen“ (Gewitterglöckchen) mit dem Effekt, das Gewitter zu vertreiben; sie war mit einem Silberring verziert. 1700 wurde die Glocke herunter genommen und hinten auf die Wiese gelegt. Schelme (Diebe) klauten den Silberring sofort. 1804 kam die Säkularisation und es wurde verboten mit dem Gewitterglöckchen zu läuten. Wenn man am Gewitterglöckchen läutetet, vertrieb es das Gewitter vom Hof und es zog weiter zum Nachbarn, hatte er kein Gewitterglöckchen, so kam die ganze Wassermasse bei ihm herunter. Dann konnte es sein, dass ihm das Getreide - Feld überschwemmt wurde oder es den Bach hinunter lief und somit hatten sie im Winter keine Vorräte. Auf die Kapelle kam eine Bronzeglocke, die sich Kaiser Wilhelm als Kanonenfutter holte.1927 setzte Felix Fehrenbach eine neue Glocke drauf und lies eine Inschrift ein:
„Die zweite Glock verklang im Krieg,
dann schwand die Hoffnung an den Sieg.“
Im Herbst 1943 wollte Hitler wieder eine Glocke vom Felix Fehrenbach, die zwei Handwerker, Zimmermeister Offenburger aus Rohrbach und Wagnermeister Wehrle aus Schönenbach, sollten die Glocke herunter nehmen, aber als sie den Vers lassen, beschlossen sie, dass die Glocke hängen bleiben solle. Somit hat der Vers etwas bewirkt und die zweite Glocke hat dadurch den Zweiten Weltkrieg überstanden.
Die Glocke wurde morgens zum Aufstehen, mittags zum Mittagsessen und am Abend zur Betzeit geläutet. Sturm geläutet wurde, wenn etwas auf dem Hof passiert war, z.B. wenn ein Schelm sein Unwesen trieb, oder wenn es auf dem Hof brannte. Kam ein Kälble auf die Welt, wurde normal geläutet. War auf dem Hof jemand gestorben, wurde er in der Stube aufgebahrt bis man ihn zum Friedhof brachte, auf dem Weg zum Friedhof wurde geläutet. Wenn der Tote sich auf dem Weg bewegte, wurde ebenfalls geläutet. Es wurde von Hof zu Hof geläutet, bis er in Sichtweite der Dorfkirche war. (Zitat Herr Fehrenbach)
Eine Sage beinhaltet:
Wenn der Tod über das Feld geht und es wird nicht geläutet, holt er einen von diesem Grundstück.
Unterhalb der Kapelle stand der älteste und größte Ahornbaum Deutschlands, er war 700 Jahre alt, das konnte man an den Ringen des Stammes ablesen.
1891 ist der Hof, (Urhof von 1200) abgebrannt, da wurde der Ahorn zum ersten Mal beschädigt.
1974 ist der Hof zum zweiten Mal abgebrannt, und der Ahorn litt erneut. Heute sind noch Reste zu sehen.
In der Kapelle ist ein wunderschöner Kreuzweg aufgehängt. Dies dank einem Ochsen, den der Hofbesitzer dafür eingetauscht hatte.
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