Steinhaus
Im Steinhaus war Hermann Hesse oft zu Gast, denn sein Onkel Friedrich Gundert wohnte hier mit seiner Familie.
Noch unter dem Eindruck des verheerenden Stadtbrandes 1692, der alleHolzbauten Calws zerstört hatte, begann der Teilhaber der Zeughandlungscompagnie Johannes Schill im Jahre 1694 mit dem Bau des
Steinhauses mit feuerfesten Gewölben aus Stein. Weil ihn seine Geschäftsreisen unter anderem nach Bozen führten, hatte er im Laufe der Zeit eine Vorliebe für den Südtiroler Baustil entwickelt. In diesem Stil ließ er sich nun sein Haus errichten.
Weinsteg
Über den Weinsteg kommt man wieder auf die linke Nagoldseite. Der Name des Steges geht auf den Transport von Wein zwischen den Weinkellern auf der rechten Nagoldseite und den Weinhandlungen bzw. Wirtschaften auf der anderen Flussseite zurück. Der Weg vom Weinsteg zur Ledergasse führt vorbei an einigen Hochwassermarkierungen, die das ganze Ausmaß der früher regelmäßig wiederkehrenden Fluten deutlich machen. Nachdem 1947 ein verheerendes Hochwasser Calw tagelang in Atem hielt, wurde ab 1948 die Nagold reguliert, in der Hoffnung, damit dem Wasser beizukommen. Doch auch heute noch ist die Gefahr, dass die Nagold über ihre Ufer tritt, nicht endgültig gebannt.
Bedeutung für den Literarischen Spaziergang:
Erbaut 1694 für Johannes Schill, einen Teilhaber der Calwer „Zeughandlungscompagnie“, im Südtiroler Baustil, den Schill auf Geschäftsreisen nach Bozen kennen und schätzen gelernt hatte.Als Hesses Onkel Friedrich Gundert 1873 mit Emma Heermann die letzte Erbin des Schill'schen Hauses heiratet, wird eines der ältesten und schönsten Häuser der Stadt durch ihn, der Geschäftsführer des Calwer Verlagsvereins und ein großen Verehrer Johann Sebastian Bachs sowie Leiter des Calwer Kirchengesangvereins ist, zu einem Haus der Musik. In der Erzählung „Schön ist die Jugend“ lässt Hesse den Ich-Erzähler einen Besuch in diesem Haus machen.
Preise
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