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Historische Stätte, Kreuzwertheim

Wettenburg

Die Wettenburg ist eine nach der Abschnittsbefestigung Wettenburg benannte Anhöhe in der Mainschleife bei Urphar im Westen der Gemarkung Kreuzwertheim. Die Flussschleife war bereits vor Jahrtausenden besiedelt und beherbergte noch um 400 n. Chr. eine befestigte Höhensiedlung der Völkerwanderungszeit.

Dort gab es in vor- und frühgeschichtlicher Zeit tatsächlich einen bewohnten Ort auf dem Bergkamm, sicher keine Burg in unserem heutigen Sinne, aber eine mit Holzpalisaden, Gräben und Wällen umgebene Höhenbefestigung, deren Existenz durch Bodenfunde verschiedener Epochen gesichert ist. Ausgrabungen in den 1980er Jahren bestätigten den Bestand einer Siedlung auf dem Bergrücken der Mainschleife in der Jungsteinzeit (vor rund 4000 Jahren), der Urnenfelderzeit (1200-700 v. Chr.), der Hallstattzeit (um 450 v. Chr.) – wie auch wenige Kilometer nördlich gelegene Hallstattgräber zeigen – und in der Zeit der Völkerwanderungen etwa 450 nach Christus.

In den 1980er Jahren wurde ein Schatz mit römischen Münzen gehoben wurde, was darauf schließen lässt, dass Handelskontakt zu den Römern bestand, die wenige Kilometer weiter mit dem Limes die Grenze ihres Reiches markierten. Sämtliche Funde befinden sich heute im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg. Zumindest in germanischer Zeit dürfte die Gegend auch als heiliger Bezirk gegolten haben.

Außerdem bestand ein Weiler Wettenburg gegenüber von Urphar, von dem zwar keine baulichen Überreste mehr erhalten sind, jedoch mehrfach urkundliche Erwähnungen seine Existenz bestätigen. Und dann hatten die Kreuzwertheimer noch die Weinlage „Wettenburg“, die im 19. Jahrhundert an Bedeutung verlor.

Sagen und Geschichten über den sogenannten Teufelsthron, über den Bildstock bei der ehemaligen Schreckeneiche, die Adelmann’schen Steinbrüche oberhalb der Urpharer Fahr, die Wilde Jagd und mysteriöse Geschichten, in denen häufig auch die Figuren der einstigen germanischen und keltischen Götterwelt eine Rolle spielen, werden hier erzählt..

Ob eine Ableitung aus dem Namen des obersten Germanengottes Wotan ursächlich zur Namensgebung Wettenburg führte oder ob es eine tatsächliche Wette war, wie die Sage vom Eichler Musikanten und Burggründer Michel erzählt, könne nicht mit Sicherheit behauptet werden.

Über die Wettenburg führt in Nord-Süd-Richtung der “Heu(n)weg”, der als Fernweg bei Urphar den Main überquerte.

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