Die Frauenarbeitsschule
Aus dem Arbeitsbuch einer Schülerin (um 1900)
Als dritte Schule ihrer Art in ganz Württemberg wurde die Frauenarbeitsschule Calw im Jahr 1874 gegründet. Sie bereitete junge Mädchen auf einen hauswirtschaftlichen Beruf vor.
Bedeutung für die Frauengeschichte
Am 7. März 1874 nahm die Frauenarbeitsschule im Georgenäum ihre Arbeitauf. Dort wurde Mädchen die Möglichkeit gegeben, sich über die Volks-und Mittelschule hinaus praktisches und theoretisches Wissen anzueignen.
Es war übrigens erst die dritte Frauenarbeitsschule in ganz Württemberg, zahlreiche weitere folgten in den nächsten Jahren an verschiedenen Orten.
Drei Calwer Frauen - Strölin, Widmaier, Grünenmai - und ihrem Engagement ist die Gründung der zunächst privat geführten, ab 1876 städtischen Frauenarbeitsschule zu verdanken. In einem drei- oder sechsmonatigen Kurs konnten Mädchen ab 14 Jahren sich vor allem in Handarbeiten wie Weiß- und Kleidernähen, Hand- und Maschinennähen, Anfertigen von Musterschnittzeichnungen, Sticken, Flicken etc. ausbilden lassen, aber auch in Buchführung, Korrespondenz, kaufmännischem Rechnen und Wechsellehre. Ziel der Schule war, den jungen Frauen die Grundkenntnisse zu vermitteln, die sie für eine berufliche Tätigkeit auf diesem Gebiet brauchten, ihnen auch "Gelegenheit zu ganz anständigem Verdienst" zu geben, wie eine Zeitungsanzeige betonte.
Die Schule wurde sehr gut angenommen. Viele Mädchen kamen auch von auswärts, um sich in den Kursen fortzubilden. Sie wohnten während der Zeit bei Calwer Familien, die ihnen Kost und Logis boten.
1894, also nach zwanzig Jahren, zog die Frauenarbeitsschule wegen Platzmangels aus dem Georgenäum aus und wurde in diversen anderen Gebäuden in der Stadt untergebracht. Die Nachfrage nach den Kursen war groß, alle Schülerinnen und Kurse in einem Gebäude unterzubringen, gelang in den folgenden Jahrzehnten allerdings nie mehr.
Die Frauenarbeitsschule bestand bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts, danach wurde sie von der Hauswirtschaftlichen Berufsschule abgelöst.
Schulleiterinnen der Frauenarbeitsschule waren: Marie Strölin 1874 bis 1876, Lina Jung 1876 bis 1892, Pauline Wagner 1893 bis 1897, Luise Wagner 1898 bis 1925, Lisa Fechter 1925 bis 1942, Hedwig Bubek 1942 bis 1950, Mina Wiemken ab 1950.
Preise
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