Westweg - Ostvariante
Der Westweg führt uns von Pforzheim nach Basel. Auf der hier beschriebenen Ost-Variante führt der Weg über das Herzogenhorn und den Hotzenwald bis hinunter an den Hochrhein.
Hoch aufragende Berge, tief stürzende Wasser. Nirgendwo sonst im Deutschen Mittelgebirge geht es so weit hinauf wie im Schwarzwald. Das 1493 m hohe Bergmassiv von Feldberg und Seebuck bildet die höchste Erhebung aller deutschen Mittelgebirge. Der Westweg führt als aussichtsreiche Höhenwanderung in mehreren Tagesetappen über diese höchste Landmarke. Die hier beschriebene Route ist die Westvariante, die über den Feldberg, den Belchen und den Blauen führt und schließlich Basel ansteuert. Wir folgen dabei immer der Wegmarkierung der roten Rauten.
Wegbeschreibung
1. Etappe: Pforzheim – Dobel
Ausgangspunkt der ersten Tagestour ist die "Goldstadt" Pforzheim, das Zentrum der Deutschen Schmuck- und Uhrenindustrie. Hier, wo Enz, Nagold und Würm zusammenfließen, beginnen die drei Fernwege Ost-, Mittel- und Westweg. Während sich der Ostweg bereits am Ausgangspunkt ins Würmtal verabschiedet, folgen wir auf dem hier beschriebenen Westweg der Nagold. In Dillweißenstein angekommen, weisen die roten Rauten nach rechts über den Hämmerlesberg nach Sonnenberg.
An der Enzbrücke nach Birkenfeld haben wir die Wahl, über die neue Streckenführung durchs Tal direkt nach Neuenbürg abzubiegen, oder die anstrengendere Höhenvariante über Birkenfeld anzunehmen. Über der Enz stehen die Ruinen des Alten Schlosses und das Neue Schloss oberhalb der Stadt. Unten in der Altstadt geht es über die Enz einen steilen Weg bergauf, bis auf die Kante des Prallhangs und durch ruhige Wohnviertel, dann endgültig hinein in die weiten Tannenwälder des Nordschwarzwalds. Vorbei an den Volzemer Steinen, geschützt vom dichten Dach der Bäume, erreichen wir nach 24 km das Ziel der ersten Tagesetappe: Dobel.
Tipp:
Wer schon mal in der Schmuckstadt Pforzheim ist, kann sich eine der beiden Schmuckausstellungen ansehen. Gleiches gilt natürlich auch für das Museum im Neuen Schloss in Neuenbürg. Wilhelm Hauffs Schwarzwaldsaga "Das kalte Herz" ist eine ideale Einstimmung auf die kommenden Wandertage.
2. Etappe: Dobel – Forbach
Auf der zweiten Westweg-Etappe von Dobel nach Forbach kommt jenes Schwarzwald-Gefühl auf, das den Westweg zu einem so besonderen Wanderweg macht. Rauschende Nadelwälder, großartige Aussichten, tiefe Stille und Zufriedenheit beim Wandern. Verstärken lässt sich das Gefühl bei einer Variante über Bad Herrenalb und die Teufelsmühle, die unter "Extratour" weiter unten beschrieben ist.
Schon am Ortsrand von Dobel taucht der Westweg wieder in die tiefen Nadelwälder ein. Sanft ansteigend geht es dem Stierkopf entgegen, der mit überraschend steilen Flanken ins Tal der Alb abfällt. Oberhalb der Steilflanke verläuft der Westweg immer knapp unterhalb der Kammlinie erst zum Weithäuslesplatz, unter dem Schweizerkopf hindurch bis hin zur Langmartskopfhütte. Auf Abschnitten des Weges zwischen der Langmartskopfhütte und der Kreuzlehütte bieten sich, dank des Wintersturms Lothar, prächtige Aussichten ins Murgtal.
Bei der Kreuzlehütte angekommen, überqueren wir die Alte Weinstraße und gelangen so nach Kaltenbronn. Von dort geht es, dem über Granitbrocken springenden Kaltenbach folgend, zum Hohloh. Vom höchsten Punkt des weitläufigen Plateaus zwischen Murg und Enz (988 m) ist es nur noch ein kleiner Schritt auf die Kanzel des Latschigfelsens, von welcher aus der Höhenunterschied hinab nach Forbach bestens zu erkennen ist. Der Abstieg zur historischen Holzbrücke in Forbach zählt zu einem der Höhepunkte des gesamten Westweges. Wie ein Wildbach hat sich die Murg einen stellenweise fast 800 m tiefen Canyon in den nördlichen Schwarzwald gegraben und sorgt an dieser Stelle für einen langen, steilen Abstieg zum Ziel der zweiten Tagesetappe, der mächtig in die Knie geht.
Extratour:
Wer die erste Etappe nach Bad Herrenalb verlängert, kann diesen Abschnitt auf zwei Tage mit außergewöhnlichen Landschaftsrücken aufteilen. Die skurrilen Falkensteine, der hoch aufragende Bernstein mit prächtiger Fernsicht ins Rheintal und die abenteuerlich alpinen Pfade am Teufelsloch sind die Naturhöhepunkte.
3. Etappe: Forbach – Unterstmatt
Der Schwarzwald-Hauptkamm ruft! Über Badener Höhe und Hochkopf taucht der Westweg auf seiner dritten Etappe endgültig in die hohen Regionen des Nordschwarzwalds ein. Das Klima wird spürbar rauer, die Berge steiler und die Wege knorriger - entlang der Schwarzwaldhochstraße kommt der Westweg in Topform.
Von der über die Murg führenden historischen Holzbrücke verläuft der Westweg kerzengerade durch die Forbacher Altstadt zur Bundesstraße, überquert diese und steigt durch eines der romantisch-stillen Heuhüttentäler aufwärts. Kaum haben wir das Städtchen hinter uns gelassen, werden unsere Beine den ersten 450 m Anstieg zu überwinden haben. Doch schon bald können wir unseren müden Waden bei einem eiskalten Fußbad an der Schwarzenbach-Talsperre eine Entspannung gönnen. Wenn die Füße wieder fit sind, steht der Anstieg am Herrenwieser See an. 350 weitere Höhenmeter machen den langen Aufstieg aus dem Murgtal bis auf die ersten "Tausender" des Nordschwarzwalds perfekt. Vorbei geht es an Badener Höhe und "Kurhaus Sand", bevor uns der Westweg über einen letzten Anstieg auf den Hochkopf führt und uns zum Abschluss des Tages durch Hochmoore zum ehemaligen Kurhaus Unterstmatt geleitet.
Abstecher:
Die Gertelbachfälle gehören zu den höchsten Wasserfällen Deutschlands und können auf einem Abstecher von Sand über den turmartig über dem Bühlertal stehenden Wiedenfelsen erreicht werden. Um die rund 250 Höhenmeter Auf- und Abstieg bis zum Fuß der Wasserfälle sollte man sich nicht drücken, denn sie wirken erst so richtig von unten betrachtet. Von den Fällen führt ein markierter Weg direkt zum Hundseck.
4. Etappe: Unterstmatt – Alexanderschanze
Die Westweg-Etappe über den Grindenschwarzwald ist lang und anstrengend. Fast der gesamte Hauptkamm des Nordschwarzwalds wird in munterem Auf und Ab in einem Zug überwandert. Wem das zu weit ist, der kann die Etappe auf zwei Tage aufteilen. Dies ist aber "westwegfern" und mit erheblichem Auf- und Abstieg verbunden, wenngleich landschaftlich und kulturell großartig.
Von Unterstmatt führt ein schmaler Pfad zum Gasthof Ochsenstall. Von dort aus führt ein kurzer, steiler Steig zum großen Hochplateau des höchsten Bergs im Nordschwarzwald, der Hornisgrinde, hinauf. Auf dem Hauptgipfel wird der erste Eindruck von drei riesigen Windrädern geprägt. Am höchsten Punkt des Plateaus bietet eine Aussichtskanzel schöne Fernsicht. Ein Bohlenpfad durchquert das botanisch einmalige Hochmoor in Richtung Dreifürstenstein und Hornisgrindeturm am südlichen Moorende, oberhalb des Mummelsees.
Am Mummelsee erreicht der Westweg wieder die Schwarzwaldhochstraße und bleibt mal mehr, mal weniger in ihrer Nähe. Vorbei an der gemütlichen Darmstädter Hütte, die zu einer ausgiebigen Rast einlädt, und dem 1055 m hohen Schliffkopf, bietet sich die Möglichkeit auf einem kleinen Rundweg mitzuerleben, was Wintersturm Lothar an Weihnachten 1999 angerichtet hat. Die Röschenschanze an der Zuflucht und die rund 100 Jahre ältere Alexanderschanze zeugen von stürmischen Zeiten ganz anderer Art im Nordschwarzwald.
Extratour:
Diese lange und anstrengende Etappe lässt sich äußerst attraktiv auf zwei Tage aufteilen. Dazu steigt man vom Mummelsee über den Hochfelsen nach Seebach/Ottenhöfen ab, um anderentags mit Nervenkitzel über das Edelfrauengrab (Wasserfälle und Klamm) und den Alpinanstieg am Karlsruher Grat und/oder die Klosterruine und Wasserfälle Allerheiligen zum Westweg zurück zu steigen. Der wird am Schliffkopf wieder erreicht.
5. Etappe: Alexanderschanze – Hark
Der Glaswaldsee ist eines der "blauen Augen" des Nordschwarzwaldes. Als typischer Karsee wurde sein Becken durch den Wolfachgletscher aus dem Buntsandstein herausgehobelt, wo er seitdem durch eine unterirdische Quelle gespeist wird. Steile Karwände verleihen dem See etwas Mystisches - kein Wunder also, dass hier Sagen von tanzenden Nonnen und rachsüchtigen Seemännlein entstanden.
Direkt am Parkplatz der Alexanderschanze verschwindet der Westweg auf einem schmalen Pfad im Dickicht. Nach einigen Kilometern auf bequemen Forstwegen erreichen wir den Bauernkopf. Dieser bietet einen besonders schönen Blick auf Bad Griesbach und die Schwarzwaldberge um den Mooskopf. Nach nur wenigen Schritten erreichen wir die Westwegkreuzung Graseck. Der Westweg bleibt auf der Kammhöhe und zieht an der Hildahütte vorbei auf einem schmalen Waldweg durch eine herrlich stille und ursprüngliche Landschaft zur Lettstädter Höhe. Ausgerechnet dieser schöne Wegabschnitt bietet auch eine Variante mit fast alpinem Charakter auf schmalem Felsensteig über die Teufelskanzel. Zwischen Lettstädter Höhe (966 m) und Seeblick (960 m) liegt der Glaswaldsee versteckt in seinem Kar. (Tipp: Trotz satter 200 m Höhenverlust sollte er einfach erwandert werden!).
Nachdem wir den tief eingeschnittenen Freiersbergsattel herabgestiegen sind und den Großen Hundskopf nördlich zur Littweger Höhe umgangen sind, wechselt der Westweg auf die Südseite des Kamms, um uns so mit kurzen Unterbrechungen durchweg auf bequemen Forstwegen zum Tagesetappen-Ziel Hark zu führen.
Abstecher:
Die nach dem Vortag fast gemütliche Etappe kann mit zwei Abstechern gewürzt werden. Ab dem Graseck lockt eine alpine Variante über die Teufelskanzel zur Lettstädter Höhe und beim Abstieg zum Freiersbergsattel ist der Abstecher zum kühnen Klagstein eigentlich Pflicht. In der Hochsaison empfiehlt sich am Vorabend eine Quartiersuche im Luftkurort Kniebis.
6. Etappe: Hark – Hausach
Der 945 m hohe Brandenkopf ist in Baden-Württemberg, dank seines hohen Aussichtsturnes und der exponierten Gipfellage, einer der schönsten Aussichtswarten über dem Kinzigtal. Auf seinem Gipfel steht auch das bewirtschaftete Wanderheim des Schwarzwaldvereins Brandenkopf. Insofern lohnt sich der Schlenker des Westwegs zum höchsten Punkt allemal.
Vom Gasthaus Hark geht es wieder das kurze Stück bergauf zum Sattel und rechts haltend auf dem Westweg weiter in südlicher Richtung. Schon nach wenigen Metern taucht der Weg wieder in die tiefen Wälder ein und führt um den Regeleskopf herum zum Kreuzsattel. Wir umgehen den Reiherskopf nördlich und überqueren beim Parkplatz an der "Bettelfrau" die Brandenkopfstraße. Die rund 150 Höhenmeter auf den Brandenkopf sind nicht besonders steil und zudem lockt am Gipfel ja bald schon die Rast.
Der Abstieg vom Brandenkopf führt direkt zum Hirzwasen. Von nun an bleibt der Westweg dem Kammverlauf zwischen dem lieblichen Hintertal und dem Tal der Wolf treu. Der letzte hohe Berg des Kamms stößt wie ein Schiffsbug gegen das Kinzigtal und bietet schöne Aussichten nach Süden und Osten. Ein guter Platz für eine Rast, bevor ein längerer Abstieg zum Weißen Kreuz hinab führt. Noch einmal geht es auf einem schmalen Waldpfad bergauf zum Spitzfelsen, der für all die Mühe mit einem herrlichen Blick auf das nahe Hausach entlohnt.
Tipp:
Am Ende der Etappe führt der Westweg gute drei km im flachen Kinzigtal bis Hausach, was mit müden Beinen ziemlich an die Substanz geht. Wer das vermeiden will, zweigt am Osterbachsattel unter dem Hohenlochen mit dem Jakobsweg rechts ab und wandert auf breiten Forststraßen direkt nach Hausach, verpasst dann aber auch die Aussicht vom Spitzfelsen.
7. Etappe: Hausach - Wilhelmshöhe (Schonach)
Das Kinzigtal trennt den Nördlichen Schwarzwald ganz markant vom Mittleren. Vom kaum über 200 m hoch gelegenen Hausach steigen Höhenzüge in langgezogenen Bergrücken bis auf über 1000 Höhenmeter an und versprechen besonders am Hauptkamm eine attraktive Routenführung. Einmal mehr läuft der Westweg zu Hochtouren auf.
In einem Rutsch überwindet der Westweg die mehr als 550 Höhenmeter zwischen Hausach und dem Farrenkopf (789 m). Markant thronen Bergfried, Teil der Palasmauer und der Batterieturm der einstigen Zähringerburg über der Stadt. Der Westweg verläuft weiter konsequent auf dem mitunter überraschend schmalen Bergrücken in stetem Auf und Ab in Höhenlagen um 700 m nach Süden. So kommen im Laufe der Strecke etliche Höhenmeter zusammen, die sich bis zum Abend auf über 1,100 Meter summieren. Vom schiffsbugartigen, mit Eschen, Birken und Vogelbeeren bewachsenen Huberfelsen bietet sich bereits eine schöne Aussicht ins Tal der Elz. Schaustück der Etappe ist aber der, auf den letzten Meter mit Geländern gesicherte, Felsensteig auf den Karlstein (964 m). Das Ziel ist nahe. Eine letzte Möglichkeit zur Einkehr bietet das Gasthaus Rensberg, bevor die Etappe an der Wilhelmshöhe über dem traditionsreichen Wintersportort Schonach erreicht ist.
Tipp:
Wer noch Kraft hat, geht auf Entdeckungstour in Schonach. In der "Heimatstube" können wunderschöne Trachten, Möbel und die berühmte von Meinrad Spath gebaute Weihnachtskrippe bewundert werden. Immer mittwochs werden Führungen auf die Skisprungschanze durchgeführt. Mit dem Linienbus ab Wilhelmshöhe sind auch die zwei Triberger Wasserfälle leicht erreichbar.
8. Etappe: Wilhelmshöhe (Schonach) - Kalte Herberge
Der lange und breite Kammverlauf zwischen Rohrhardsberg und Brend bildet nach dem Kandel den mächtigsten Höhenzug im Mittleren Schwarzwald. So sanft die Höhen von Osten ansteigen, so abrupt und wild zerrissen stürzen die Westflanken ins tief liegende Simonswäldertal ab, was besonders am Brend für großartige Aussichten sorgt.
Zwischen Schonach, Schönwald und Furtwangen zeigt sich der Schwarzwald von einer ganz neuen Seite. Die Berge bilden nur grüne Wellen aus, die kaum nennenswerte Höhenunterschiede aufweisen. Auch nach der Wilhelmshöhe bleibt der Westweg seiner Hauptrichtung Süden treu und verläuft schnörkellos am Wolfbauernhof vorbei zum Rand des Naturschutzgebietes Blindensee. An der Weißenbacher Höhe verlässt der Weg den Bergkamm und wechselt durch die kaum merkbare Senke hinüber zum Hauptkamm. Am Güntersfelsen angekommen müssen Sie ein wenig darauf achten, wo der Westweg auf einem Pfad im Wald verschwindet. Dieser bildet eine willkommene Abwechslung zum Kieselweg um die Felsen herum. Vom Aussichtsturm am Brend (1149 m) hat man einen besonders schönen Ausblick nach Süden, hin zum wuchtigen Kandel und dem breit gefächerten Feldbergmassiv. Das dürfte die Vorfreude auf die kommenden Etappen zusätzlich schüren.
Vom Gipfel des Brends aus, geht es in der Nähe der B500, die den Schwarzwald ebenfalls von Nord nach Süd durchquert, der Kaltenberger Höhe entgegen.
Extratour:
Der Abschnitt in unmittelbarer Nähe der B500 kann umgangen werden, indem man den Westweg zwischen Brend und Neueneck verlässt, ins wahrlich wilde Tal der Wilden Gutach absteigt, die Teichbach Schlucht durchwandert, in Wildgutach übernachtet, anderentags dem Balzer Herrengott einen Besuch abstattet und am Lachenhäusle wieder zum Westweg zurückkehrt.
9. Etappe (Ost): Kalte Herberge - Feldberg-Bärental
Kurzbeschreibung
Bis zum Titisee folgt der Westweg noch der Europäischen Wasserscheide. Dort trennt sich der Westweg in zwei Hauptstrecken. Während die westliche Route über den Feldberg, den Belchen und den Blauen auf Basel zustrebt, überschreitet die östliche Route das Herzogenhorn, den Blössling und die Hohe Möhr, um über den geologisch interessanten Dinkelberg die Schweizer Stadt am Rheinknie anzusteuern.
Beschreibung
Von der Kalten Herberge folgt der Westweg der östlichen Seite der B 500, anfangs oberhalb später unterhalb der Straße. Beim Lachenhäusle verliert sich der Blick im tief eingeschnittenen Simonswälder Tal. Wenige Kilometer weiter sind deutlich die Reste einer Verteidigungsanlage an der Türkenlouis-Schanze auf dem Hohlen Graben (1.045m) im Fichtenwald zu erkennen.
Mit herrlicher Aussicht nach Süden umrundet der Weg den Doldenbühl (1.098m) und steuert nun über die aussichtsreiche Fahrenhalde die unscheinbare Weißtannenhöhe (1.190m) an. Rechts unten liegt Bernau, überragt vom Horizont füllenden Feldbergmassiv.
Über die Fürsatzhöhe und das urige Wanderheim Berghäusle führt der Weg hinab zum Oberaltenweg mit seinen typischen Schwarzwaldbauernhäusern. Mit jedem Schritt in Richtung Titisee schiebt sich für alle, die noch nicht schlüssig sind, die Frage nach dem „wie-weiter“ mehr und mehr in den Vordergrund.
Denn am Kurhaus in Titisee trennt sich der Westweg in zwei Varianten.
Östliche Route: Auf der geschäftigen Seestraße umrundet die östliche Variante den See am südlichen Ufer. Hinter den Campingplätzen an der Seebachmündung steigt der Weg stetig unterhalb der Bahnlinie bis nach Feldberg-Bärental hinauf.
Tipp:
Vom Scheibenfelsen bei der Adlerschanze führt ein Zick-Zack-Steig am Rand der Skiarena direkt hinab zum Adlerplatz in Hinterzarten.
10. Etappe (Ost): Feldberg - Bärental - Weißenbachsattel
Kurzbeschreibung
Mit vier hohen Schwarzwaldbergen präsentiert sich die Östliche Variante von ihrer schönsten Seite. Zweiseenblick, Herzogenhorn, Blössling und Hochkopf garantieren höchsten Naturgenuss, verlangen zugleich aber auch einiges an Kondition und Durchhaltevermögen. Am Abend kann man im Hochkopfhaus-Auerhahn bei einer guten Flasche badischem Wein und einem der 14 Fondues neue Kräfte sammeln.
Beschreibung
Bereits in Bärental geht es steil bergauf. Ziel ist der Zweiseenblick (1.304m). Von der kleinen Granitfelsengruppe bietet sich ein herrlicher Blick auf den Titisee und – gerade noch durch die hoch gewachsenen Bäume sichtbar – auf den Schluchsee. Auf dem anschließenden Bohlenweg durch das Hochmoor erinnert die Landschaft an Skandinavien.
Von der Hochkopfhütte leitet ein Forstweg durch die steilen Bergflanken des Menzenschwander Talkessels zum Caritashaus. Unterhalb der Bundesstraße führt der Weg bis zum Feldberg-Pass. Wo im Winter tausende von Skifahrern die Pisten bevölkern, wandert man nun über Wiesen und durch Wald zur Grafenmatt hinauf. Hinter dem Bundesleistungszentrum steigt der Westweg zur Schwedenschanze am Herzogenhorn empor. Der Abstecher zum großen Holzkreuz auf dem zweithöchsten Schwarzwald-Gipfel (1.415m) – für viele der schönste Aussichtsberg des Schwarzwaldes – ist obligatorisch.
Über den schmalen Bergrücken zwischen Prägbachtal und Bernauer Hochtal geht es hinunter zum tief eingeschnittenen Sattel „Auf der Wacht“ und dann in großen Zick-Zack-Kehren hinauf zum Geheimtipp Blössling (1.310m). Beim Präger Eck erreicht der Westweg den Präger Gletscherkessel, den in der Eiszeit sechs Gletscher mit einer Eisdicke von 500 Metern ausgehobelt haben.
Der Weg folgt nun bis zum Hochkopf dem Kesselrand. Durch eine urige, sturmgeprägte Waldlandschaft schlängelt sich der Pfad zum Ledertschobenstein und weiter zum Abzweig auf den Hochkopf. Der Hochkopfturm (1.263m) gewährt einen beeindruckenden Blick in den tiefen Gletscherkessel. Durch abwechselungsreichen Mischwald steigt der Weg schließlich zum Weißenbachsattel hinab.
Tipp:
Zwei kurze, aber äußerst lohnende Abstecher verlängern die an sich schon anstrengende Etappe. Die jeweils rund viertelstündigen Extras auf das Herzogenhorn und den Hochkopf wird sich wohl trotzdem kein Westwegwanderer entgehen lassen.
11. Etappe (Ost): Weißenbachsattel - Schweigmatt
Kurzbeschreibung
Beim Abstieg vom Oberen Hotzenwald bis nach Schweigmatt erlebt der Wanderer die ganze Landschaftsvielfalt des Schwarzwaldes: von den Bergwiesen bei Todtmoos über die lockeren Mischwälder und aussichtsreichen Waldränder bei Gersbach bis hin zu den ersten Streuobstwiesen. Und als Höhepunkt lockt der Turm der Hohen Möhr mit herrlichem Fernblick auf die Schweizer Alpenkette und den Schweizer Jura sowie auf den tief unten liegenden Dinkelberg.
Beschreibung
Am Weißenbachsattel passiert der Westweg das „Tor zum Wehratal“ und führt dann hinunter zum Hochseilgarten. Von dort steigt er durch Fichten- und Erlenwald sowie über duftende Bergwiesen sanft bergauf nach Todtmoos-Lehen. Hinter St. Antoni verschwindet der Weg tief im Wald. Mal nördlich mal südlich umgeht er die dicht bewaldeten Kuppen der Kammlinie und passiert das Altensteiner Kreuz, ehe er an den Schwellen wieder aus dem Dunkelgrün auftaucht. Entlang des Waldrandes über die Schwellen bietet sich ein fantastischer Blick nach Süden auf die Sonnenterrasse Gersbach und bis zum Schweizer Jura.
Voraus sieht man bereits die Hohe Möhr mit dem charakteristischen Turmbau auf dem Gipfel. Beim Sandwürfesattel beginnt der Anstieg auf den letzten hohen Schwarzwaldgipfel. Zuletzt schraubt sich der Pfad in zahlreichen Serpentinen nach oben. Ein kurzer Abstecher zu einem Quell-Brunnen verspricht Abkühlung, ehe der 1893 aus Stein und Holz erbaute Aussichtsturm auf der Hohen Möhr (983m) erreicht ist. Dank der Plattform auf 25 Meter Höhe kann der Westweg-Wanderer noch einmal einen „Tausender“ erklimmen. Die 144 Stufen werden durch eine weite Panoramaschau über den Südwestzipfel des Schwarzwaldes belohnt.
Vom Turm aus geht es stets den vertrauten roten Rauten folgend durch den Wald bergab, den der Weg erst beim Berggasthaus Waldhaus wieder verlässt. Wie ein Adlerhorst klebt Schweigmatt am steilen Südwesthang der Hohen Möhr. Mit dem Blick auf den Dinkelberg, über den die abschließenden Etappen nach Basel verlaufen, verabschiedet sich der Wanderer langsam vom Schwarzwald.
Tipp:
Wem die Etappe zu kurz ist, kann bis Hasel verlängern. Dort lohnt sich ein Besuch der nahen Erdmannshöhle, die zu den ältesten Tropfsteinhöhlen Deutschlands zählt. Sie ist ein ideale unterirdische Einstimmung auf die geologisch äußerst interessanten Dinkelberg- Etappen.
12. Etappe (Ost): Schweigmatt - Degerfelden
Kurzbeschreibung
Geologisch betrachtet gehört der Dinkelberg nicht mehr zum Schwarzwald. Mit seinem löcherigen Karstboden ist er ein eigenständiger kleiner Bergstock, der zahlreiche landschaftliche Besonderheiten aufweist. Die intensive landwirtschaftliche Nutzung mit Wald, Wiesen, Obstbäumen und Feldern machen die Etappe über den lang gestreckten Rücken des Dinkelberges trotz der oftmals breiten Wirtschaftswege zu einem kurzweiligen Unterfangen.
Beschreibung
Von Schweigmatt leiten steile Pfade zunächst über Bergwiesen und dann durch den Buchenwald hinunter zum Schammernbach. Am Ortsrand von Hasel biegt der Westweg rechts ab und quert den Entengraben, hinter dem der eigentliche Dinkelberg mit Feldern, Wiesen und Streuobstwiesen beginnt. Der Weg führt nun durch eine von vielen, teilweise steilen Bodenvertiefungen geprägte Landschaft. Es handelt sich um die Überreste von Dolinen, Einsturztrichter von darunter liegenden Hohlräumen im durchlöcherten Karst. Nach Überquerung der Bundesstraße erreicht man den Eichener See – falls er überhaupt zu sehen ist. Denn der Eichener See ist ein nur temporär auftretender Karstsee, der unabhängig von der Wetterlage durch unregelmäßig austretendes Grundwasser gespeist wird. Weiter folgt der Weg der Höhe des Dinkelberges, mal über Wiesen und an Obstplantagen vorbei, dann wieder durch Wald. Endlich ist nach einem kurzen steilen Anstieg der höchster Punkt des Kalkstockes erreicht: die Hohe Flum (536m). Vom Aussichtsturm geht der Blick über die umliegenden Streuobstwiesen ins nahe Wiesental oder Rheintal sowie zurück zur Hohen Möhr, die nun schon weit weg erscheint.
Der Abstieg über Oberminseln nach Degerfelden führt durch stille Bachtäler, über aussichtsreiche Bergrücken und entlang abwechslungsreicher Waldränder. Die Ruinen des Römischen Gutshofes nahe Degerfelden zeugen davon, dass die Römer bereits vor über 2000 Jahren die Furchtbarkeit des Dinkelberges zu schätzen wussten. Der Großbach in Degerfelden begleitet den Wanderer bis in die historische Dorfmitte.
Tipp:
In Degerfelden gibt es keine Übernachtungsmöglichkeiten, dafür aber verkehrt ein Bus in halbstündlichem Takt nach Rheinfelden. In Rheinfelden lohnt ein Gang über die Rheinbrücke in das Schweizer Rheinfelden mit seiner hübschen Altstadt.
13. Etappe (Ost): Degerfelden - Basel
Kurzbeschreibung
Auf der Schlussetappe erwarten den Wanderer noch einmal zwei landschaftliche Highlights, das wildromantische Ruschbachtal sowie der einzigartige Buchswald bei Grenzach-Wyhlen. Hier zeigt sich der ansonsten so liebliche Dinkelberg von seiner wilden Seite. Steile Hänge, Felsen und rutschige Schluchten sorgen für ein intensives Naturerlebnis, bevor die Kunst- und Kulturstadt Basel den Schlusspunkt setzt.
Beschreibung
Durch lichten, mit Felsen geschmückten Buchenwald zieht der Westweg von Degerfelden auf schmalen Pfaden hinauf zum Eigenturm. Von hier geht der Blick über den Hochrhein bei Rheinfelden bis ins nahe Schweizer Jura. Hinter Rührberg knickt der Westweg vor der Schweizer Grenze scharf nach links ab und führt hinunter nach Wyhlen. Die Variante durch das Ruschbachtal ist bei trockenem Wetter absolut empfehlenswert.
Am Ortsrand von Wyhlen beginnt der Grenzacher Buchswald. Er ist einzigartig in Deutschland. Der gesamte Hang bis zum Hornfelsen hoch über dem Grenzacher Horn ist in der unteren Etage mit bis zu fünf Meter hohen, immergrünen Buchsbäumen bewachsen. Darüber bilden Flaumeichen, Ahorn und Buchen das natürliche Dach. Die Buchsbäume, die vermutlich von den Römern mitgebracht wurden, lieben das trocken-warme Klima an dem Steilhang. Der Westweg schlängelt sich als schmaler Pfad auf und ab durch das Dickicht des Buchswaldes. Trittsicherheit ist auf den steilen Passagen unbedingt erforderlich. Vorbei am Rötelsteinfelsen und auf engen Felsbändern führt der Weg auf die Höhe, bevor er nach Grenzach absteigt.
Letzter Höhepunkt ist der Grenzacher Hornfelsen. Hoch über dem Rhein schweift der Blick auf die Anlagen des Birsfelder Hafens und hinüber nach Basel. Nach steilem Abstieg im Zick-Zack erreicht der Westweg die letzen Ausläufer von Grenzach-Wyhlen und wenig später hinter der Zollstation den Stadtrand von Basel. Am Rheinufer entlang geht es nun bis zum Tinguely-Museum an der Schwarzwaldbrücke und von dort durch die Schwarzwaldstraße zum Ziel am Badischen Bahnhof.
Tipp:
Bei guter Witterung sollten Sie unbedingt die Variante über das Ruschbachtal wählen. Der Weg zweigt 600 Meter unterhalb der Schweizer Grenze zwischen Rührberg und Wyhlen ab. Der schmale Pfad schlängelt sich über zahlreiche Stege und vorbei am Wasserfalle durch die wildromantische Schlucht. Achtung: Auch nach mehreren trockenen Tagen kann der Pfad noch feucht und rutschig sein
Quelle:
Schwarzwald Tourismus GmbH
Ausrüstung
Festes Schuhwerk, wetterfeste Kleidung, Getränke und Proviant
Weitere Infos & Links
Schwarzwald Tourismus GmbH
Heinrich-von-Stephan-Str. 8b
79100 Freiburg
Tel: 0 76 1 / 89 64 60
Fax: 0 76 1 / 89 64 67 0
Mail: mail@schwarzwald-tourismus.info
Internet: www.schwarzwald-tourismus.de
Startpunkt der Tour
PforzheimA8 bis Ausfahrt Pforzheim-Ost, weiter auf der B10 bis nach Pforzheim
Endpunkt der Tour
Basel, SchweizVorteile und Aktionen
Langer Qualitätsweg
Ein langer „Qualitätsweg Wanderbares Deutschlands" erfüllt deutschlandweite und transparente Standards für besonders attraktive Wanderwege und verpflichtet sich, Naturschutzbelange sowie die Sicherung der Wegepflege und der Markierungsqualität zu gewährleisten. Er wird von regionalen Experten erfasst und betreut und durchläuft alle 3 Jahre einen Prüfprozess durch den Deutschen Wanderverband.
Mehr Infos: https://www.wanderbares-deutschland.de/service/qualitaetsinitiativen/qualitaetswege
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