Gäu.Rand.Weg
Der Gäurandweg ist zwischen dem Nordschwarzwald im Westen und dem Heckengäu im Osten der östlichste der vom Schwarzwaldverein betreuten Fernwanderwege. Er führt in fünf Etappen von Mühlacker nach Schopfloch. Das Wegzeichen des Gäurandwegs ist eine grüne Raute mit roter Hagebutte. Mit dem Gäu.Rand.Weg ist es wie mit Dornröschen - wie die verwunschene Prinzessin möchte er wachgeküsst werden und wartet auf seine (Wieder-)Entdeckung...Die ist einfach märchenhaft !
Der Gäu.Rand.Weg ist bestens gepflegt und durchgehend gut beschildert. Dem Schwarzwaldverein mit seinen fleißigen Helfern sei Dank!
Der Wanderer folgt der roten Hagebutte auf grüner Raute durch Felder, Wälder, über Hochflächen und durch Täler. Er durchquert die typische Gäulandschaft, trifft dabei hier und da auf nette Dörfer, mal auf ein schmuckes Städtchen - bis er im Schwarzwald ankommt. Begleitet von blühenden Streuobstwiesen, Wachholderheiden, den vielen Hecken, die das Landschaftsbild prägen, Schafen und Schmetterlingen, versprüht der Gäu.Rand.Weg einen besonderen Charme - viel Grün, viel Natur, viel Abwechslung!
Vielseitig, schön und anregend...präsentiert sich der Gäurandweg auf seiner ganzen Länge von Mühlacker bis Freudenstadt, vom Heckengäu bis in den Schwarzwald. Natürliche Abwechslung ist hier wörtlich zu nehmen, schließlich verbindet der Weg zwei unterschiedliche Naturräume. Ab und zu sei es dennoch empfohlen, den Blick von der Natur und den schönen Aussichten zu lösen und auf die kulturellen und historischen Besonderheiten am Wegesrand zu richten!
Viele schöne und bedeutende Dinge liegen am Weg - oft augenfällig, manchmal erst auf den zweiten Blick erkennbar. Die Wegbeschreibung des Gäurandweges von Karl Buhl, Bezirkswanderwart des SWV Nagold öffnet dem Wanderer dafür die Augen. Sie orientiert sich an den Etappenempfehlungen für Sportliche (5 Etappen). Wer das „Genußwandern" vorzieht und das Heckengäu in seiner ganzen Nord-Südausdehnung wandernd kennenlernen will, der teilt sich diesen gut ausgeschilderten Fernwanderweg in beliebige, individuelle Etappen ein, nimmt sich Zeit und findet sein Glück - am Gäurandweg!
Autorentipp
Wandern ohne Gepäck!
Zwei Wanderpauschalen sind buchbar - die wahlweise 30 oder 39 km lange Schnuppertour, die auf zwei Etappen von Calw-Althengstett bis Nagold oder bis Altensteig führt. Oder aber die 120 km lange Ausdauertour, die den ganzen Gäu.Rand.Weg. in sechs Etappen einteilt. Übernachtet wird in Hotels, Pensionen oder Ferienwohnungen mit regionalem Frühstück; außerdem gibt es Wanderkarten, Wegbeschreibungen, Informationen zum öffentlichen Personennahverkehr für die Rückreise zum Zielort und natürlich den Gepäcktransfer von einer Übernachtungsmöglichkeit zur nächsten. Auf Wunsch kann auch eine Begleitung durch die Heckengäu-Naturführer organisiert werden. Jede Tour wird individuell zusammen gestellt. Die Schnuppertour wird pro Person ab 129, -€, die Ausdauertour pro Person ab 359,- € angeboten.
Koordiniert und organisiert werden die Wanderpauschalen von der Stadtinfo Calw, Telefon: 07051 167-399, E-Mail: stadtinfo@calw.de , www.calw.de
Nutzen Sie den besonderen „Begleitservice“! Möchten Sie mehr über Natur und Geschichte der Region erfahren, die Sie durchwandern?
Dann lassen Sie sich doch auf Teilstrecken oder auch auf der gesamten Tour von einem Heckengäu Naturführer begleiten. Mit viel Können und Charme machen Sie auf manch versteckte Besonderheit aufmerksam und öffnen auch Ihnen Augen und Herz für die
schönsten Seiten ihrer Heimat. Unverbindliche Anfragen: , http://www.schwarzwaldverein-calw.de/index.php?topic=44-0-0-0
Wegbeschreibung
Etappen des Gäu.Rand.Weg
1.Etappe: '
Mühlacker-Tiefenbronn: 19 km - 461 HM
Aus dem Enztal bei Mühlacker führt der Gäurandweg auf die Höhen der Heckengäulandschaft zunächst nach Pinache. Dort wurden im 17. Jahrhundert waldensische Glaubensflüchtlinge aus dem Piemont angesiedelt. Durch die Aufnahme der Vertriebenen erhoffte sich Herzog Eberhard Ludwig von Württemberg einen Aufschwung der Landeskultur. Neuhengstett und Perouse sind weitere Waldenser-Orte im Heckengäu.
Über Wiernsheim und Friolzheim erreicht der Wanderer Tiefenbronn mit seinem berühmten Kunstschatz in der Pfarrkirche, dem Magdalenenaltar von Lucas Moser, aus dem 15. Jahrhundert.
2.Etappe:
Tiefenbronn- Stammheim: 26,5km - 590HM
Von Tiefenbronn führt der Weg hinunter an die Würm und jenseits hinauf nach Steinegg. Hier befindet sich der Wanderer zum erstenmal seit Beginn der Wanderung ganz im Buntsandstein, in den die Würm ihr Tal eingeschnitten hat.
Zwischen Neuhausen und Lehningen, verläuft der Gäurandweg in Richtung Büchelberg bei Münklingen. Der Büchelberg ist der äußerste Ausläufer des Hauptmuschelkalks zwischen der Würm und der Nagold. Die Landschaft ist hier stark geprägt durch die Ausräumarbeit der beiden Flüsse, so dass sich Einzelberge bilden konnten. Der Büchelberg (550 m) und der nahe Kuppelzen (527 m) treten dabei besonders hervor. Zwischen den beiden Erhebungen verläuft ein Stück des „Landgrabens", der im 15. Jahrhundert zur Abgrenzung des württembergischen Gebiets angelegt wurde.
Vom Büchelberg genießt man einen schönen Ausblick nach Westen auf den Nordschwarzwald, nach Norden über den Hagenschieß bei Klarsicht bis zum Odenwald und nach Südosten auf die Schwäbische Alb. Weiter geht es, abwechselnd über Feld und durch Wald, an Möttlingen vorbei, nach Simmozheim. Über den Weiler Büchelbronn, in einem weiten Bogen an Althengstett vorbei, verläßt der Weg endgültig das Einzugsgebiet der Würm und führt hinunter nach Calw-Stammheim.
3.Etappe:
Stammheim - Nagold: 25 km - 714 HM
Über den Daumen (609 m) der gegen das Nagoldtal vorspringt, zwischen dem in einer flachen Mulde liegenden Holzbronn und dem Deckenpfronner Lerchenberg verläuft der Wanderweg nach Gültlingen. Hier wurden in verschiedenen Gräberfeldern Funde aus frühalemannischer Zeit gemacht. Berühmt ist ein Prachthelm aus einem Fürstengrab, vom Ausgang des 5. Jahrhunderts, der sich wie die übrigen Waffen und Schmuckgegenstände heute im Landesmuseum Stuttgart befinden.
Steil ist der Anstieg von Gültlingen in Richtung Süden auf den Gültlinger Kapf. Hier wird der Stufenrand des Hauptmuschelkalks erstiegen, bevor der Weg hinunter nach Sulz am Eck führt, um anschließend wieder auf zu steigen zum Sulzer Eck, wo man 200 m hoch über der Nagold steht.
Vom Sulzer Eck verläuft der Gäurandweg entlang der hohen Kante des östlichen Nagoldtalhanges, gut 100 m höher als der gegenüberliegende westliche Talhang, zum Kühlenberg (Aussichtsturm) bei Emmingen und weiter über die Höhen zum Jettinger Wasserturm. Die grandiose Aussicht vom Wasserturm reicht über weite Teile des Nordschwarzwalds und das Gäu bis zur Schwäbischen Alb. (Der Turm ist jedoch nur nach vorheriger Anmeldung für Wandergruppen geöffnet.)
4.Etappe:
Nagold - Waldachtal-Salzstetten: 27km - 978 HM
Ab hier senkt sich der Weg nun hinunter nach Nagold, es ist die erste Stadt die der Wanderer seit Beginn des Gäurandwegs erreicht. An der Nahtstelle von Schwarzwald und Heckengäu liegt Nagold am Zusammenfluss von Nagold und Waldach. Nagold hat sich sehr „heraus geputzt" in den letzten Jahren und den Verkehr weitgehend aus der Innenstadt verlagert. Ein schönes Fachwerk Städtchen, das zum Verweilen einlädt und eine Reihe von Sehenswürdigkeiten aufweist.
Der Wanderweg führt von der Stadt hinauf auf den Schloßberg, zur Burgruine Hohennagold, von der man einen sehr schönen Ausblick auf die Stadt am „Nagold-Knie" und das obere Nagoldtal hat. Von der Burgruine folgt man dem Weg in nordwestlicher Richtung nach Rohrdorf. Hier überquert der Gäurandweg die Nagold und führt den Wanderer an Walddorf vorbei auf den Egenhauser Kapf. Der Egenhauser Kapf ist ein besonderes Juwel und steht mit seiner Wachholderheide und seinen Halbtrockenrasen unter Naturschutz. Dem Wanderer bietet er auch eine herrliche Aussicht auf den Schwarzwald, die Nagold-Enz Platte und die Schwäbische Alb.
Über Beihingen im Waldachtal geht es nach Haiterbach, der südlichsten Gemeinde des Kreises Calw. Der Bach der durch den Ort fließt trägt denselben Namen wie das kleine Städtchen. Haiterbach wurde im Jahr 1099 erstmals urkundlich erwähnt, bei der Einweihung des Klosters Alpirsbach. Von Haiterbach führt der Weg über den Staudach (634 m) in westlicher Richtung nach Salzstetten, einem Ortsteil der Gemeinde Waldachtal .
5.Etappe:
Waldachtal-Salzstetten - Freudenstadt: 22,5 km - 631 HM
Im „Altheimer Heiligenwald" überschreitet der Wanderer die Kreisgrenze zum Kreis Freudenstadt. Von Salzstetten führt der Weg, oberhalb von Waldachtal-Tumlingen vorbei, auf den Rödelsberg (718 m) bei Schopfloch. Dieser markante Aussichtspunkt auf dem Wasserhochbehälter, bietet eine sehr schöne Aussicht gen Osten und Süden auf die Schwäbische Alb, vom Hohenzollern bis zum Dreifaltigkeitsberg, bei Klarsicht bis hin zu den Schweizer Alpen vom Säntis bis zum Mont Blanc. Gen Westen und Norden über den Schwarzwald, vom Farren- und Brandenkopf bis zur Hornisgrinde. Diese Aussicht sollte man sich nicht entgehen lassen.
Von Schopfloch geht es dann hinunter in das Tal der Glatt, in den Ort Glatten bei Dornstetten. Dort folgt der Wanderweg dem Tal der Lauter bis hinauf in den Freudenstädter Stadtteil Lauterbad und führt durch den Palmenwald auf den großen Marktplatz von Freudenstadt, mit seinen Arkaden und Wasserspielen. Hier endet die eindrucksvolle und erlebnisreiche Wandertour durchs Heckengäu „Von der Enz bis zur Glatt" bzw. bis Freudenstadt.
Weitere Infos & Links
Auf einen Klick finden Sie…
• unter eine Übersicht der freizeittouristischen Angebote des Heckengäus, die einen Natur- und Landschaftsbezug haben
• unter www.wanderservice-schwarzwald.de – Fernwanderwege – Gäurandweg hilfreiche Informationen zur individuellen Tourenplanung
• unter www.heckengaeu-naturfuehrer.de spannende und informative Angebote der Heckengäu-Naturführerauch zum Gäu.Rand.Weg.
• unter www.lubw.baden-wuerttemberg.de detaillierte Informationen zu vielen Naturschutzgebieten
• die elektronische Fahrplanauskunft zu Bus- und Bahnverkehr in der Region unter www.efa-bw.de sowie www.vvs.de (Verkehrsverbund Stuttgart) und www.vgs-online.de (VGC-Verkehrsgesellschaft Bäderkreis Calw mbH)
Startpunkt der Tour
Mühlacker A8 Richtung A81/Karlsruhe/Heilbronn, Ausfahrt 45a-Pforzheim-Ost auf B10 in Richtung Mühlacker/Niefern-Öschelbronn, links auf B10 und weiter bis nach MühlackerEndpunkt der Tour
FreudenstadtDie Inhalte werden von den Veranstaltern, Städten und Kommunen vor Ort sorgfältig selbst gepflegt. Kurzfristige Terminänderungen, -verschiebungen oder eine fehlerhafte Übermittlung können wir nicht ausschließen. Wir empfehlen deshalb vor dem Besuch die Informationen beim Anbieter selbst einzuholen. Für die inhaltliche Richtigkeit von Dritten können wir keine Gewähr bieten. Zudem können wir keinen Anspruch auf Vollständigkeit garantieren.