Kielmeyerhaus am Marktplatz
Das prächtige Kielmeyerhaus ist eines der schönsten Fachwerkhäuser der Stadt.
Das prächtige Kielmeyerhaus ist eines der schönsten Fachwerkhäuser der Stadt. Es wurde 1582 als Kelter des Katharinenhospitals erbaut, das vom 13. Jahrhundert bis 1811 auf dem Marktplatz stand.
Errichtet wurde es von den Zimmermeistern Jacob Johann und M. Jacob Zech sowie dem Maurer Hans Flachtern. Es sollte die abgebrannte Kelter des Katharinenspitals, dessen letzten Bauzeugen es heute darstellt, ersetzen. Die übrigen Gebäude des Spitals standen auf dem heutigen Marktplatz und wurden im Jahr 1811 abgerissen.
Beim Bau des Kielmeyerhauses wurden die noch erhaltenen älteren Gewölbekeller auf dem Grundstück genutzt. Im Erdgeschoss wurde eine große, etwa fünf Meter hohe Kelterhalle mit zwei von Ornamentbändern gerahmten rundbogigen Toreinfahrten eingerichtet. Dort befanden sich ursprünglich acht Weinpressen. Seit dem 18. Jahrhundert befindet sich das Haus im Besitz der Familie Kielmeyer, die es zum Wohn- und Geschäftshaus umbaute. Die Halle wurde im 19. Jahrhundert durch das Einziehen einer Zwischendecke zerstört; einer der Torbögen fiel einem Schaufenstereinbau zum Opfer. Im ersten Obergeschoss befand sich ursprünglich die Wohnung des Spitalforstmeisters sowie einige Lagerräume, darüber waren in den vier Dachgeschossen Schüttböden. Die oberen Geschosse wurden im 19. Jahrhundert zum Teil zu Wohnungen umgebaut.
An der Fassade des Gebäudes befinden sich das Reichswappen mit der Kette des Goldenen Vlieses sowie ein Relief der heiligen Katharina unter dem Spruchband Soli deo gloria. Katharina ist zwischen zwei Säulen und mit dem Spitalwappen, Schwert und Rad dargestellt. An der Südwestecke der Fassade ist das sogenannte schwarze Männle oder Keltermännle zu sehen. Es trägt ein Wappenschild und das Steinmetzzeichen Hans Flachterns. Auch das Baudatum ist hier abzulesen.
Der Giebel zeigt Renaissancefachwerk mit gebogenen Fußstreben, geschnitzten Kopfbändern und vielen Schmuckmotiven wie Feuerböcke und profilierte Rauten. Drei Ladeöffnungen sind mittig übereinander angeordnet, eine davon besitzt noch die alte Hebevorrichtung mit Wellbaum.
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