St. Petersgasse in Eppingen
Mit dem Ausbau der Altstadt im 16. Jahrhundert wurden die Hauptverkehrsachsen der Stadt nach Westen verlagert. Ein wesentlicher Teil des Handelsverkehrs floss nun durch die St. Petersgasse. Diese stellt ein nahezu geschlossenes Fachwerkensemble des 16. und 17. Jahrhunderts dar, aus dem einige Gebäude herausragen, wie z.B. das Kaufhaus von 1552 (Nr. 3) mit original hölzernen Ladenöffnungen und geschnitztem Hauseingang, das ehemalige Pfarrhaus von 1596 (Nr. 6) und das Haus der Schultheißenfamilie Norsch (Nr. 8) von 1518.
Eine besondere Bedeutung kommt der 1520 außerhalb der Altstadt errichteten St. Peterskirche zu. Deren heutige Fassade zeigt noch besonders eindrucksvolle gotische Fensterformen. Im Laufe der Zeit unterlag das Haus einer wechselvollen Nutzungsgeschichte, z.B. Schafhaus, Lutherische Kirche, Wohnung des Diakons, Mädchen- und Kochschule, Kindergarten, Stadtverwaltung und Stadtbücherei.
„Un ebbes Bsunders“
Das kleine, dem Schultheißenhaus vorgelagerte Gebäude diente an dieser belebten Handelsstraße als Zolleinnehmerhaus. In Eppingen, der „Stadt an der Grenze“, wurde hier ein Durchgangszoll eingenommen, sehr zum Leidwesen der württembergischen Kleingartacher.Die Landesgrenze verlief im Eppinger Stadtwald. Alte Grenzsteine markieren noch heute deutlich deren Verlauf zwischen dem Großherzogtum Baden und dem Königreich Württemberg. Mitten darauf stand einmal eine gewaltige Eiche. Diese war bei Grenzumgängen immer wieder zum Streitobjekt geworden. Eines Tages lag sie gefällt auf der württembergischen, Kleingartacher Seite. An der Oberseite des Baumstumpfes stand geschrieben: „So, ihr badische Lumpe, mir hen dr Schtamm und ihr de Schtumpa!“
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