Calwer Marktplatz
Der Calwer Marktplatz zeigt ein weitgehend geschlossenes Fachwerkensemble. Die Häuser wurden Ende des 17. Jahrhunderts nach einem verheerenden Stadtbrand neu aufgebaut und waren einst bevorzugte Wohngegend der einflussreichen und vermögenden Calwer Handelsherren und Unternehmer.
Marktbrunnen
Die beiden Marktbrunnen wurden erstmals 1523 erwähnt. Ihr heutiges Aussehen erhielten die Brunnen vermutlich 1686. Die Zuleitung des Wassers erfolgte bis ca. 1877 über sogenannte Teuchelleitungen. Die Brunnen dienten auch als Wasserspeicher zur Brandbekämpfung. Das Wasser reichte leider nicht aus, um die großen Stadtbrände in den Jahren 1634 und 1692 einzudämmen. Im Jahre 1622 hat der Steinmetz Hans Kessler den oberen Marktbrunnen für 760 Gulden neu erstellt. Der Brunnen trägt auf seiner Brunnensäule die Jahreszahl 1686 und einen Löwen, der das Württembergische und das Calwer Wappen hält. Der Löwe ist nicht nur das Wappentier der Calwer sondern auch Schildträger der Wappen des Herzogs von Württemberg.
Bedeutung im Fachwerkrundgang
Ein Stadtbrand legte 1692 fast alle gebäude der Innenstadt in Schutt und Asche. Die Häuser wurden jedoch innerhalb weniger Jahre wieder aufgebaut, so dass sich heute am Marktplatz und in den umliegenden Gassen ein nahezu vollständig geschlossenes Fachwerk-Ensemble aus dem ausgehenden 17. Jahrhundert zeigt. - Nicht nur deshalb ist die Stadt Calw Mitglied bei der Deutschen Fachwerkstraße.
Marktplatz 13
Feuerböcke, geschweifte und gekreuzte Hölzer, eine sehr schön ausgeprägte Mannfigur und ein geschnitzter Eckpfosten - alle wichtigen Dekorationselemente sind hier vereint. Ein Mezzaningeschoss
ist hier vollständig erhalten. Das über dem Erdgeschoss liegende,
niedrige Geschoss wurde im 17. Jahrhundert häufig in neue Häuser
eingebaut. Die Raumhöhe konnte damit optimal ausgenutzt werden. Es
diente vermutlich in Kriegszeiten als Herbergsraum für die in die Stadt
drängende, schutzsuchende Landbevölkerung und in Friedenszeiten als
Lager für Waren. In der rechten Seitenwand der Hofdurchfahrt kann man
die Fenster dieses kleinen Zwischengeschosses noch gut erkennen.
Marktstraße 2
Die zwei Gesichter des Handelshauses entstanden
zu zwei verschiedenen Zeiten. Richtung Marktplatz zeigt es einige
kunstvolle Ornamentformen im Fachwerk, entstanden um 1692. Umgebaut und
vergrößert im Jahr 1795 wurde die Fassade zur marktstraße hin erneuert
und dem damaligen Zeitgeschmack und den feuerrechtlichen Statuen gemäß
verputzt. Das Fachwerk war also hier nicht auf Sichtbarkeit ausgelegt -
ein sogenanntes rein konstruktives Fachwerk.
Marktstraße 5
Das ehemalige Wirtshaus "Zum Rappen" aus dem Jahr 1693 zeigt im 1. Obergeschoss einen Fenstererker,
dessen Kennzeichen plastisch herausgearbeitete Pfosten und Riegel sind.
Er ist hier sogar an zwei Fassaden zu sehen und wird, durch eine wandhohe Doppelraute abgesetzt, mit einem geschnitzten Eckpfosten betont. Die Brüstungsfelder zeigen verspielte Feuerböcke. Die Unterseite der Schwellen sind mit sogenannten Eselsrücken verziert, auch die darunterliegenden Balkenköpfe selbst sind nochmals bearbeitet und farblich gefasst. Die über Eck ausgeformte Auskragung
des Obergeschosses mit dem Fenstererker zeigt die Wichtigkeit des
Gebäudes und des dahinter liegenden Raumes an: Gaststube - und zwar mit
allerbestem Ausblick auf das Geschehen in der marktstraße und bis zum
Marktplatz hinauf!
Preise
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