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Denkmal, Pforzheim

Pforzemer Seckel von Fritz Theilmann

Der "Pforzemer Seckel" von Fritz Theilmann ist ein historischer Protagonist aus der Pforzheimer Geschichte. Es ist eine Skulptur am Pforzheimer Marktplatz und soll an den gleichnamigen, in Pforzheim geprägten, volkstümlichen Begriff erinnern.

Der "Pforzemer Seckel" steht selbstbewusst mit einem spitzbübigen Grinsen auf dem Marktplatz in Pforzheim.

Die 1.40 Meter hohe Bronzeskulptur wurde 1985 durch die Stadt Pforzheim beauftragt. Durch eine großzügige Spende von Dr. Eberhard Bosch konnte der Auftrag durch Fritz Theilmann realisiert werden.

Fritz Theilmann (1902-1991) war gebürtiger Karlsruher und studierte 1921 Bildhauerei in Karlsruhe.

Durch seine realistische Bildsprache gab Theilmann dem Urpforzheimer Begriff "Seckel" ein Gesicht und schuf eine Personifikation.

Für das Verständnis des Necknamens "Seckel" haben sich mehrere Interpretationen innerhalb einer größeren Zahl von historischen Deutungen behauptet.

Zum einen könnten mit dem Wort "Seckel" die ledernen Säckchen oder Beutel mit Goldmünzen gemeint sein, die man seit dem Mittelalter auf den alljährlichen Pforzheimer Schützenfesten gewinnen konnte. Erfolgreiche Schützen erhielten gut gefüllte "Säckel", weniger schusssichere Teilnehmer nur halbvolle Beutel.

Zum anderen führt die Entschlüsselung des Begriffs zu der historischen Begebenheit, dass nach Gründung der Pforzheimer Schmuckindustrie im Jahr 1767 Münzgold als Rohmaterial verwendet wurde, das man, für alle sichtbar, in offenen Behältnissen von der Bank holte.

Eine weitere Interpretation geht davon aus, dass Goldschmiede den wertvollen Abfall bei der Goldschmiedearbeit in Beuteln sammelten und diese in die Scheideanstalt trugen.

Alle Versionen haben gemeinsam, dass ein prall gefülltes Säckchen für einen erfolgreichen Träger oder Trägerin stand. Daher ist ein "Halbseckel", ein Pforzheimer Schimpfwort, eher für weniger erfolgreiche Menschen reserviert.

Die Bedeutung des Pforzemer Seckels wird unterstrichen durch seine zentrale Lage, direkt vor dem Neuen Rathaus, und der erhobenen Position durch einen 20 cm hohen Sockel.

Der dargestellte Junge ist ca. 12 Jahre alt. Er könnte auch ein Lehrjunge gewesen sein, ein sogenannter "Schmotz". Der Name kam daher, dass Lehrlinge am Anfang vor allem die schmutzigen Arbeiten übernahmen, wie bspw. das Zusammenfegen. Die Kleidung und Schuhe des Buben sind ihm viel zu groß. Kinder von Arbeiterfamilien trugen oft die Kleidung ihrer älteren Geschwister.
Nichtsdestotrotz steht der "Pforzemer Seckel" selbstbewusst in der Fußgängerzone und ist ein beliebtes Fotomotiv.

Preise

Freier Eintritt

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